Sayonara Batman! :-(

Auch wenn ich von den Zillionen Batman-Comic-Reihen seit geraumer Zeit nur noch Frank Millers “Allstar Batman & Robin” regelmäßig lese, verfolge ich die Abenteuer des Fledermausmanns doch schon seit meiner frühen Jugend.

Von daher ist heute ein sehr betrüblicher Tag.

Nach der “Batman R.I.P.”-Storyline von Grant Morrison hat man nun in der aktuellen Ausgabe des Mega-Crossovers “Final Crisis” den einzigen und echten Batman getötet. Er starb im Kampf gegen Darkseid, einen ziemlich bösen Gott. Der größte Detektiv der Welt wurde einfach so, zackbumm, hinweggebröselt…
Sehr obskur…

Im Ernst jetzt, das soll das Ende seiner im Jahre 1939 begonnenen Laufbahn sein? Das ist doch wohl ein schlechter Scherz!

Fakt ist, der goddamn Batman – der Mann, der so tough ist, dass er im Weltraum atmen kann – ist jetzt erstmal tot!

Zumindest für einige Episoden. Wir erinnern uns ja noch alle lebhaft an “Knightfall”, “Death of Superman” und diverse wiederauferstandene Comic-Helden. Lange wird der Fledermausmann nicht totbleiben, das ist ja mal klar.

Nichtsdestotrotz ist der Kommissar etwas betrübt. 🙁

THE BRIDE WITH WHITE HAIR (AT: Das Unbesiegbare Schwert, Bai fa mo nü zhuan), Hong Kong 1993

Wer kennt es nicht, das Wire-Fu-Fantasy-Kino aus Hong Kong in den 90er Jahren. Einer der ganz großen Hits damals war dieses Meisterwerk mit der fantastischen Brigitte Lin. Nicht zuletzt verhalf auch die Serie Xena diesen Film den Massen bekannt zu machen, kopierten sie doch gleich zahlreiche Szenen und übernahm viele auch eins zu eins.

Brigitte Lin spielt eine Dame, die von Wölfen großgezogen wurde und von ziemlich ehm exzentrischen Zwillingen zu einer Tötungsmaschine gemacht wurde. Im Auftrag der Zwillinge soll sie dann einen verhassten Clan vernichten.

Die Kämpfe sind Wire-Fu-typisch in Szene gesetzt und Menschen fliegen selbstverständlich durch die Gegend, wie es sich gehört in solch einem Film. Frau Lins Waffe ist die Peitsche und diese zerspaltet Körper ebenso wie Felsen. Arme, Beine und Köpfe fliegen zahlreich und auch die in HK eher untypischen Blutfontänen sind zu genießen. Ganz besonders mächtig, wo Frau Lin dem Wahnsinn verfällt und zur titelgebenden Dame mit dem weißen Haar wird. Ein Klassiker, der gesehen werden muss.

Die Deutsche DVD von Splendid kann durchaus empfohlen werden und war auch die Grundlage für diese Review.

Jess Franco & His B-Band feat. Carlos Benavent: THE MANACOA EXPERIENCE

Um mir die Wartezeit auf den Silberling mit den drei Heinz-Soundtracks zu verkürzen, habe ich vorhin folgendes in den Player geschmissen:

Manacoa-Cover

Jess Franco und seine B-Band haben diese CD, die mittlerweile out of print ist, 1997 aufgenommen. “A dazzling lesson in cinematic B-Film-Jazz”, verkündet das Cover und das triffts eigentlich ziemlich gut. Die Tracks sind deutlich von verschiedenen Franco-Klassikern inspiriert. Der geneigte Hörer fühlt sich also gleich zuhause.
Wer aufgeschlossen ist für die jazzigen Soundwelten Jess Francos, sollte einmal ein Ohr riskieren.
Meine Anspieltips: “Recordando Te Soledad”, welches Franco zur Erinnerung an Soledad Miranda aufgenommen hat, sowie “Black Countess”, eine Jazz-Variation des Themes von “Female Vampire”

EINE JUNGFRAU IN DEN KRALLEN VON VAMPIREN (OT: LA FILLE DE DRACULA), Portugal 1972

Regie: Jess Franco

Darsteller: Britt Nichols (Luisa Karlstein), Anne Libert (Karine), Alberto Dalbés (Inspektor Ptuschko), Howard Vernon (Dracula) u. a.

Laufzeit: 70 Minuten

Dieser eher unbekannte Franco-Flick erblickte in Deutschland auf DVD beim Label X-Rated unter dem Titel „Eine Jungfrau in Krallen von Vampiren“ das Licht der Welt. Damit passt er ganz wundervoll zu „Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies“ (Christina, princesse de l’érotisme) und „Eine Jungfrau in den Krallen von Frankenstein“ (Maldición de Frankenstein). Die drei Filme haben jedoch nichts miteinander gemeinsam, außer dass Jess Franco sie in den Jahren 1972 und 1973 kurz hintereinander herunterkurbelte. Die kreative deutsche Titelvergabe tut dem Vergnügen jedoch keinen Abbruch und irgendwie passts ja auch. Nachdem wir neulich schon die Zombie-Jungfrau abgefrühstückt haben, widmen wir uns jetzt den beiden anderen Flicks. Den Anfang macht der Vampir-Film.

Jungfrau in den Krallen von Vampiren 1

Die knackige Luisa Karlstein wird zu ihrer sterbenden Mutter gerufen, die ihr vor ihrem Ableben noch schnell ein gruseliges Geheimnis mit auf dem Weg gibt. Luisa ist nämlich eine direkte Nachfahrin des Grafen Dracula persönlich. Der untote Adelige liegt in einem verriegelten Turm des Familienschlösschens, zu dem Luisa auch gleich den passenden Schlüssel erhält. Natürlich geht sie gleich mal gucken… 😉

Währenddessen finden im angrenzenden Ort diverse gruselige Vampirmorde statt, die den eifrig ermittelnden Inspektor schwer ins Grübeln bringen. Schließlich richtet er sein Augenmerk auf die Karlstein-Familie.
Unsere Luisa hat währenddessen ihr Herz für ihr braves Kusinchen Karine entdeckt und schon bald ziehen die beiden Mädels ordentlich blank.
Doch wer steckt hinter den merkwürdigen Morden? Ist es Dracula? Etwa der tatterige Graf Max von Karlstein – oder doch gar Luisa persönlich?

Ok, heute mal ein etwas normalerer Franco (sofern es das gibt).
Nachdem ich mir gerade erst das „Reitende Leichen“-Fiasko gegönnt habe, musste mal wieder etwas Geschmackigeres vom Meister her.

Jungfrau in den Krallen von Vampiren 2

„La Fille de Dracula” ist ein (für Franco-Verhältnisse wohlgemerkt) straight inszenierter Vampir-Streifen, den der Meister nach Abschluss seiner Arbeiten an „Maldición de Frankenstein“ mal eben in zwei Wochen heruntergekurbelt hat, weil die Darsteller noch beisammen und genug Penunsen übrig waren.

Das Ergebnis ist für so einen Schnellschuss durchaus ansehbar geraten, auch wenn so manches Element der Handlung (wie so oft) rätselhaft bleibt.

Der Film beginnt nach den Credits direkt mit dem ersten Vampirmord. Impliziert wird, dass Luisa die Täterin ist. Das ist allerdings, bevor sie die Gruft Draculas überhaupt betreten hat. Aber vielleicht war sie ja schon vorher eine Vampirin, liegt ja quasi in der Familie. Ich neige zu diesem Schluss, der Film verrät es jedenfalls nicht.

Das Ende ist ebenfalls etwas vermurkst, das muss man mal ganz klar sagen. Achtung, jetzt wird mal lecker gespoilert – wer sich überraschen lassen will, sollte lieber weglesen!

Am Schluss dringen die ermittelnden Helden in die Vampirgruft. Dort finden sie zwei Särge vor. In einem von ihnen liegt, wie wir bereits aus vorherigen Szenen wissen, Dracula, der auch direktemang gepfählt wird. Den zweiten Sarg zündet man an. Wer darin liegt, erfahren wir nicht. Das es wohl Luisa ist, liegt nahe, doch das bleibt, wie so manches, der Phantasie des Betrachters überlassen.

Das als Kritikpunkte an der Handlung. Ansonsten läuft das Geschehen flüssig vorbei, ohne Längen aufkommen zu lassen. Britt Nichols und Anne Libert kennen wir bereits aus anderen Franco-Filmen, wie den „Nonnen von Clichy“ (Habe ich heute schon erwähnt, wie cool ich mein Original-Kinoplakat dieses Films finde?). Die Beiden haben eine gute Chemie und geben leckere Leading Ladys ab. Die Erotik-Szenen der zwei Mädels sind hübsch in Szene gesetzt und wissen dem geneigten Schweinepriester absolut zu gefallen. Hinweis an Fräulein Atali: Sie haben handliche Hupen! 😉

Howard Vernon als Dracula hat eigentlich nicht viel zu tun, da er den ganzen Film über im Sarg liegt und mit den Augen rollt. Das macht der alte Franco-Haudegen allerdings ziemlich gut. Ich bin sicher, Vernon hätte einen recht interessanten Drac abgegeben, wenn sein Part etwas größer gewesen wäre.
Auch der Rest des Casts schlägt sich ziemlich wacker, da maulen wir heute nicht groß. Franco als mysteriös raunender Sekretär des Grafen Karlstein ist eh ne Schau.

Jungfrau in den Krallen von Vampiren 3

Ein Hinweis noch: Auf der X-Rated-DVD befindet sich der Film in zwei Ton-Versionen. Einmal mit französischem Ton und der alten Musik von anno 1973. Die andere Fassung wurde 2003 von Franco persönlich erstellt, da er die alte Tonspur verloren wähnte und die alte Musik eh doof fand (so erzählt er es jedenfalls sinngemäß in einem Interview im Bonus-Teil der DVD). Ich persönlich finde ebenfalls, dass die 2003-Version stimmiger ist, da sie die Spannungs-Akzente des Films mehr betont, während der alte Ton mehr in einem Softsex-Geschwurmel versank, ohne das irgendwelche Gruselstimmung aufkam.

Mein Fazit: Eine schöne kleine Franco-Perle aus der guten alten Zeit. Vampire, nackige Mädels, hart ermittelnde Inspektoren – das kennen wir schon aus anderen Filmen des Meisters, aber der alte Zauber wirkt immer noch. 🙂

Raki-o-Meter: Franco-erfahrene Zuschauer kommen, auch aufgrund der kurzen Laufzeit, mit zwei Buddeln aus, alle anderen sollten mit drei Fläschchen anfangen.

Franco für die Ohren!

Zum Vormerken:

OST-Cover

Wie ich bei Robert Monell lesen durfte, erscheint am 30.01.2009 “The Erotic and Painful Obsessions of Jess Franco”. Die CD enthält 3 Soundtracks von Gerhard Heinz, welche da wären: “Lolita am Scheideweg”, “Bloody Moon – die Säge des Todes” und “Die Nackten Superhexen vom Rio Amore” aka “The Story of Linda”

Klingt funky, meint der Kommissar. Schnell vorbestellen!

Jess räumt ab!

Das war lange überfällig. Obwohl damit allerdings wohl niemand gerechnet hätte…

Nachdem Jess Franco in 2008 bereits eine ausufernde Retrospektive in der Cinematheque Francaise gewidmet wurde, erhielt er in seiner Heimat nun für sein Lebenswerk den spanischen Goya-Award!

Ich freu mich für den großen alten Mann des Flutsch-Films! 🙂

Mehr zu dem Thema hier und hier.

DIE RESIDENZ DER REITENDEN LEICHEN (OT: La mansión de los muertos vivientes aka: Mansion of the living dead), Spanien 1983

Regie: Jess Franco

Darsteller: Lina Romay (aufgeführt als Candy Coster), Robert Foster, Mabel Escaño, Albino Graziani, Mamie Kaplan, Jasmina Bell, Eva Leon

Länge: 93 Minuten

Ok, diesen Film habe ich als hübsch aufgemachte Doppel-DVD im Schuber auf einer dieser einschlägigen Filmbörsen für sagenhafte 3 Eiserne Männchen erstanden. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich zwar das Gefühl, dass da unbedingt jemand einen Ladenhüter loswerten wollte, aber, hey, ein Film von Onkel Jess…. wer würde da einfach weitergehen?

Zur Handlung: Vier Mädels, die zu blöd zum Kacken sind, verschlägts….
Oh, hatten wir schon mal? Ok, dann anders….
Vier deutsche Kellnerinnen (gespielt von Lina Romay – mit blonder Perücke – und ein paar spanischen Landpomeranzen, die keiner kennt) verlassen die Heimat, um auf Gran Canaria mal so richtig auf den Pudding zu hauen. Die örtliche Hotel-Anlage macht allerdings einen ziemlich menschenleeren Eindruck (Running Gag des Films: „Die sind sicher alle am Strand“). Nur ein grenzdebiler Gärtner und der nicht minder seltsame Manager scheinen sich dort herumzutreiben. Wen wunderts da noch, dass die Mädels erst mal ausgiebig an sich selbst herumspielen? Damit ist dann schon mal ein guter Teil der Laufzeit gefüllt. Aber da es in diesem Film schließlich um lebende Leichen geht, gesellen sich schon bald ein paar untote Mönche zum frivolen Treiben…

Mönche

Was kommt wohl dabei heraus, wenn Flutsch-Meister Jess Franco einen inoffiziellen Nachklapper zur legendären Saga um die „Reitenden Leichen“ aufs Zelluloid kotzt? Erfahrene Leser dieses Blogs ahnen die Antwort bereits. Aber für die Novizen machen wir es wie immer etwas ausführlicher.

Niemand, der reinen Herzens ist, würde von Sénor Franco eine ernsthafte Fortsetzung zu Amando de Ossorios Grusel-Klassikern um die untoten Templer erwarten. Beabsichtigt hatte er selbst eine solche wohl auch nie, da er laut Interviews mit solchen Untoten nicht viel am Hut hat.

Der Film fängt mit der Ankunft der Mädels auf Gran Canaria ziemlich betulich an. Wer nun allerdings auf eine Steigerung des Tempos wartet – nun, der wartet vergebens.

Nach diversen mysteriösen Vorzeichen und unheilvollem Geraune verschwindet ein Mädchen nach dem anderen unter höchst seltsamen Umständen. Sie werden aufgrund ihrer Sündhaftigkeit nämlich von untoten Mönchen, den titelgebenden Leichen, geraubt. Der skurrile Nebenplot um den Manager, der seine ob dieser Behandlung mittlerweile etwas durchgeknallte Gespielin gerne ankettet, ist da nur das Sahnehäubchen.

Als die wandelnden Leichen endlich persönlich auf den Plan treten (da sind dann auch schon gut 40 Minuten des Films vorbei), erweisen sich auch diese sich nicht als so blutrünstig, wie man es denn aus anderen Filmen kennt. Die Untoten bezeichnen sich selbst als Katharer (öh?) und nennen sich das Tribunal der Männer mit der weißen Kutte und dem schwarzen Herzen. Hossa!

„Sie soll den Tod erleiden, während sie sündigt“, verkündigt der Ober-Leichi, während man eines der entführten Mädels in der Mangel hat. Flugs werden dem Opfer die Knöchel auseinandergezogen und nacheinander wuchten sich all die wackeren Mönche auf die junge Dame. „Vergib uns die Sünde, die wir aus Freundlichkeit begehen müssen, damit wir sie (das Opfer) vom Pfad der Perversion abbringen können“, bittet man dabei vorsorglich und weiter: „Man muss den verfluchten Samen in sie einspritzen“
Das tun sie dann auch alle.

Natürlich, als es zu doll wird, wird die entsprechende Maid dann hastig totgemacht. Schließlich ist man ja immer noch Mönch! Und so geht das dann lustig weiter bis zur herzerweichend-absurden Auflösung! Worte reichen nicht aus, um es zu beschreiben!

Dies ist definitiv kein Franco für Neulinge. Das ganze Geschehen bleibt geradezu grenzwertig surreal und die Darsteller agieren wie Schlafwandler. Man merkt immer noch die Klasse, zu der Jess Franco in seinen Hochzeiten fähig war, aber in diesem Film hat er sich schon ein gutes Stück von Klassikern wie „Vampyros Lesbos“ entfernt (ein ziemlich gutes Stück, um genau zu sein). Auch die sehr hübsche Dietrich-Ära liegt nun hinter ihm. Böswillige würden sagen: „Das ist ein schnell heruntergekurbelter alter Stinkkäse!“

Aber so böse sind wir natürlich nicht 😉 Die untoten Mönche sehen zwar aus, als hätten sie einen mittelschweren Fall von Akne plus einem ins Gesicht geklatschten Mozzarella und von tollen Effekten ist, abgesehen von einem dann und wann mal in die Kamera grinsenden Knochenmann, weit und breit nichts zu sein, aber trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) erkennt man die typische Handschrift des Meisters. Wenns wirklich mal zu betulich wird, macht der König der Wackel-Kamera halt mal einen beherzten Zoom in den Schritt einer der Protagonistinnen und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

Lina Romay

Die besagte DVD dieses Films stammt übrigens aus dem bekannten Hause Laser Paradise und verfügt über eine einigermaßen matschige Bildqualität. Allerdings vermute ich stark, dass man diesen nicht ganz so bekannten Franco-Streifen hierzulande kaum einmal in besserer Qualität erblicken werden wird.

Raki-o-Meter: Vier Buddeln gebe ich für Franco-erfahrene Cineasten. Ungeübte Zuschauer sollten sich diesem Film nicht unter fünf Flaschen Raki und einer Flasche Grasovka nähern.

Cradle Of Filth “Godspeed On The Devil’s Thunder – The Life And Crimes Of Gilles de Rais”

So langsam kommen die Temperaturen auch in Bereiche, die mir zusagen und so begab ich mich auf den Weg in meine Lieblings-Drogerie, um mir ein neues Volume eines beliebten Hupen-Anime zu besorgen und auch gleich ma das neue Album von Cradle Of Filth abzugreifen. Nachdem ich Cradle im Dezember endlich auch ma live gesehn hab, kann ich nur sagen: ich bin begeistert und Dani ist ein Titan. Er kreischt live identisch wie auf Platte.

Beim neuen Album handelt es sich nach langer Zeit wieder um ein Konzept-Album, diesma geht es um Gilles de Rais. Der Herr ritt damals an Seite von Jeanne d’Arc, bis er nach ihrem Tod allen möglichen Matschereien verfallen ist. Das alles und mehr können wir im Einleitungstext lesen. Auch wieder mit dabei ist Doug Bradley, der Gilles de Rais spielt und fast in jedem Track was zu sagen hat, einfach nur genial. Die Tracks selber sind auch ein absoluter Hörgenuss. Musikalisch wieder mit älteren Cradle Sachen zu vergleichen und eine andere Richtung als das Vorgänger-Album.

Dani kreischt und knurrt sich durch die Tracks, wärend Herr Bradly die Lebensgeschichte von Gilles de Rais erzählt, das ganze wird veredelt von lauten Gittaren und Symphonieeinlagen.

Mein Fazit: Cradle at its best! Kaufen! Unbedingt! Die Special Edition kommt noch mit einer Bonus-Disc, die noch mehr Doug Bradley beinhaltet und live Aufnahmen.

[youtube ILHXcQ8Ka4E]

SLAUGHTER DISC, USA 2005

Regie: David Quitmayer

Darsteller: Robert Williams (Mike), Jewels Mackenzie (Carrie), Travis Lee (John), Caroline Pierce (Andromeda Strange)

Laufzeit: 91 Minuten

Mike ist ein langhaariger Gammler und ein Loser, wie er im Buche steht. Er ist völlig fixiert auf Porno-Filme, was ihn zunächst die Freundin und später auch noch den Job kostet. Nicht, dass er darin einen Anlass sähe, irgendetwas an seinem Leben zu ändern…
Im Internet bestellt Mike schließlich eine DVD der ominösen Andromeda Strange, die angeblich der letzte Schrei in Sachen Porno sein soll. Ihr Scheiß sei so richtig „krank und abgefahren“, wird ihm versprochen.
Wie sich herausstellt, waren das keine leeren Worte. Als Mike endlich die DVD in seinen Player einlegen kann, darf er Fräulein Strange – die ziemlich gothic-mäßig und mit vielen Piercings daherkommt – zunächst beim ausgiebigen Masturbieren zusehen, bevor sie schließlich ein Rasiermesser zückt und beginnt, an sich herumzuschnippeln. Spätestens jedoch, als sie sich vor laufender Kamera die Kehle durchschneidet, fällt unserem Helden endgültig der Löres aus der Hand.
Das hindert ihn jedoch nicht, die DVD weitere Male in den Player einzulegen, die jedoch nun ihr Eigenleben entwickelt. Bei der nächsten Sichtung sieht Fräulein Strange nicht mehr ganz so taufrisch aus, dafür vergnügt sie sich im Film ausgelassen mit Mikes Kumpel John, um ihm nach vollbrachtem Akt recht farbenfroh den Schädel einzuschlagen.
Mikes Versuche, anschließend mit John Kontakt aufzunehmen, erweisen sich als erfolglos und schon bald dämmert ihm, dass seine Realität so ziemlich aus den Fugen geraten ist.

Slaughter Disc 1

Tjaha, das ist doch wieder ein Kracher, gelle? Da hat der Kommissar wieder was ganz feines aus seiner Wunderkiste hervorgezaubert 😉
Ich habe diesen Film einmal unter ganz ulkigen Umständen geschenkt bekommen und habe ihn am vergangenen Wochenende einmal herausgekramt, um ihn gemeinsam mit Schatzi zu gucken.
„The Ring trifft auf Rossa Venezia”, verkündet der Cover-Text der DVD und das X-Rated-Magazin trötete seinerzeit „Einfach nur genial-krank!“
Beides kann man nur unterschreiben. „Slaughter Disc“ ist auf jeden Fall kein Film für die breite Masse. Der Film ist nämlich eine deftige Mischung aus Hardcore-Porno und blutigem Schmodder und damit auf jeden Fall gewöhnungsbedürftig.
Die Verbindung von Hardcore und Horror ist natürlich nichts neues, wenn man sich zum Beispiel die zahlreichen Filme von Andreas Bethmann betrachtet. „Slaughter Disc“ verfolgt eine ähnliche Linie, reduziert das Geschehen jedoch noch mehr aufs Wesentliche.
Der Film ist damals kostengünstig auf Mini-DV gedreht worden und das ganze Geschehen inklusive der Darsteller-Leistungen kommt ebenfalls sehr amateur-mäßig daher. Einen völligen Kontrast dazu bilden die Szenen, in denen Caroline Pierce (die mit ihren vielen Piercings ihrem Namen alle Ehre macht) daherkommt. Das ist atmosphärisch, stimmungsvoll und düster. Ob man das ganze Geschehen sexy findet, hängt freilich ganz allein von Geschmack und den persönlichen Neigungen ab 😉
Die Story des Films ist freilich eher minimal und dient eher als Bindeglied zwischen den hübschen Hupen- und Schmodder-Szenen. Dass das Ganze eine gewisse Atmosphäre aufweist und durchaus zu packen vermag, kann freilich nicht bestritten werden.
Auf weitere Filme der Slaughter-Disc-Crew bin ich durchaus gespannt.

Slaughter Disc 2

Mein Fazit: Mir persönlich hats gefallen und auch Schatzi war schwer angetan. 🙂 Für unbedarfte Gemüter ist dieser Film freilich nichts.

Raki-o-Meter: Drei Buddels für Cineasten wie uns. Leute, die einen gewöhnlichen Ferkel-Film erwarten, um sich mal wieder lecker die Fleischpeitsche zu polieren, sollten sich vor Genuss des Films bis zu fünf Flaschen in die Rübe schütten!!!