Regie: Jess Franco
Drehbuch: Erwin C. Dietrich
Darsteller: Lina Romay, Martine Stedil, Víktor Mendes, Esther Moser, Peggy Markoff, Aida Vargas, Jesus Franco, Raymond Hardy
Laufzeit: 73 bzw. 80 Minuten… wer weiß es genau….?!
Martine, die blonde knackige Tochter des ziemlich feisten und comic-begeisterten Millionärs Radeck, ist verschwunden. Dieser lässt nichts unversucht, sie aus den Klauen ihrer mutmaßlichen Entführer zu befreien. Zunächst krallt sich Radeck die dralle Armina, eine Bordell-Chefin, die ihre Finger außerdem dick im Drogengeschäft hat. Diese hatte zuletzt mit Martine zu tun und so setzt man alles daran, Armina zum Plaudern zu bringen, wozu auch glühende Zigarettenkippen beitragen. In aufregenden Rückblenden erfahren wir schließlich, was sich wirklich abgespielt hat…
Ein Franco aus der Dietrich-Ära… Oha, da weißt der geneigte Zuschauer sofort, was kommt. Das Budget liegt über dem normalen Franco-Level und der Film selbst macht einen durchaus professionellen Eindruck. Ich persönlich mag ja die alten Franco/Dietrich-Co-Produktionen sehr, obwohl die Filme, bei denen Flutsch-Franco völlig freie Hand hatte, stets eine schöne Spur durchgeknallter waren.
Jedenfalls fühlte ich mich von den „Sklavinnen“ gut unterhalten. Freilich gab es in der Handlung immer wieder lustige Sprünge – und zwar immer dann, wenn’s an die prall gefüllten Fleischtöpfe der niederen Instinkte ging. Will sagen, sobald die harte Fleischwurst-Action angesagt war, erfolgte ein auffälliger Cut. Sehr schade… Wie bereits erwähnt, kursiert allerdings wohl auch eine 80-Minuten-Fassung dieses Films auf DVD.
Aber auch ohne die eindeutigen Porn-Szenen weiß „Die Sklavinnen“ bei Laune zu halten. Die Story ist halbwegs rund und Jess Franco, der den halben Film über seine dralle Lina foltern darf, ist ein echter Kracher vor dem Herrn.
Mein Fazit: Ein schmierig-sleaziger kleiner Krimi mit der Extra-Dosis Hupen. Quasi ein typisches Kind seiner Zeit, wie es in dieser Form heutzutage wohl niemand mehr auf die Leinwand zu bringen wagen würde. Partyspaß für Jedermann also, frauenfeindliche Entgleisungen inklusive!. Schnell empörte Latzhosenträgerinnen sollten freilich draußen bleiben!
Raki-o-Meter: Zwei bis drei Pülleken sollten reichen. Die gerade erwähnten Latzhosenträgerinnen sollten auf sechs Pülleken aufstocken, bevor sie sich dem Genuss des Films hingeben.