DAS HAUS AN DER FRIEDHOFSMAUER (aka: Quella Villa Accanto Al Cimetero / House by the cemetery), Italien 1981

Regie: Lucio Fulci

Darsteller:
Katherine MacColl as Lucy Boyle
Paolo Malco as Dr. Norman Boyle
Ania Pieroni as Ann the Babysitter
Giovanni Frezza as Bob Boyle
Silvia Collatina as May Freudstein
Dagmar Lassander as Laura Gittleson
Giovanni de Nava as Dr. Freudstein

DVD-Covertext:
Normann, ein junger Historiker, ist mit seiner Frau Lucy und seinem kleinen Sohn Bob von New York nach Neu-England umgezogen, um dort gewisse Forschungen weiter zu führen. Sein Vorgänger hatte Selbstmord begangen. Norman mietet ein Haus, welches ihm die Agentin Laura Gittelson vermittelt. Seit dem Tode Petersons, der vorher dort wohnte, steht das Haus in einem schlechten Ruf. Nicht zuletzt auch, weil vor über hundert Jahren ein gewisser Dr. Freudstein darin lebte und wirklich unheimliche Dinge geschehen: Bob wiederholt täglich, daß er ein kleines Mädchen, genannt May, kenne und sich mit ihr treffe – aber niemand hat dieses Mädchen je gesehen. Lucy findet in einem Raum des Grauens einen Sarg und unerklärliche Geräusche kommen aus dem Keller…

Das Haus an der Friedhofsmauer

Meine bescheidene Meinung:
Der italienische Schlock-Meister Lucio Fulci hat zwischen 1951 und 1992 eine ganze Menge Filme gedreht, darunter Komödien, Endzeit-Filme und Italo-Western. In den späten 70ern bis etwa Mitte der 80er sprang Fulci dann auf die von „Dawn of the Dead“ losgetretene Horror-Film-Welle auf und begann damit, blutige Splatter-/Zombie-Filme zu fabrizieren, die diversen Jugendschützern immer noch ein Dorn im Auge sind und von den Splatter-Fans nach wie vor heißgeliebt werden.
Bei „Haus an der Friedhofsmauer“ hat Fulci auf Zombie-Horden verzichtet und stattdessen das Grauen auf eine Person konzentriert, den gruseligen alten Dr. Freudstein, der sich durch Selbsttransplantation frischer Leichenteile am Leben erhält.
Der Film ist eine solide Spukhaus-Geschichte, die – trotz einiger, nicht zuletzt budget-bedingter Plot-Holes – durchaus ziemlich atmosphärisch ist und zu den stärksten Arbeiten Fulcis gezählt werden kann.
Aber Fulci wäre nicht er selbst, wenn er die Story nicht nutzen würde, um mal wieder ausgiebig in Blut und Gedärmen zu waten. Es gibt einiges an Maden und brutalen Morden zu bestaunen, sodass man völlig befriedigt ist, wenn der Abspann losflimmert.

Fazit: Feiner Italo-Gore-Knaller der alten Schule und Pflichtprogramm für Splatter-Fans.

FANTOM KILLER (Polen, 1998)

Regie: Roman Nowicki
Darsteller: Andrej Jass, Eliza Borecka, Katarzyna Zelnik, Magda Szymborska u. a.
Länge: 88 Minuten

Im schönen, sonnigen Polen geht ein Serien-Mörder um. Schon mehrere hübsche junge Frauen sind ihm zum Opfer gefallen, aber er findet kein Ende, denn er hat wirklich ausgesucht einen an der Waffel, wie man sich im Verlauf der strammen 88 Minuten dieses Films überzeugen kann…

„Mein lieber Schwan, von dem Kraut, das die Jungs drüben in Polen rauchen, will ich auch was haben!“ war mein erster Gedanke nach dem Konsum dieses unglaublichen Streifens, den ich als Spontankauf auf einer Filmbörse erworben habe.

Die rudimentäre Story um einen maskierten Frauenmörder ist mit billigsten Mitteln in Szene gesetzt und völlig surreal inszeniert, sodass der geneigte Betrachter bereits wenige Minuten nach dem Vorspann jeden Gedanken an einen ernsthaften Thriller in den Wind schlägt.

Neben argentoesken Elementen  wie der abgedrehten Farbgebung bekommt man eher platte Symbolik, breit ausgespielte Mordsequenzen und massiv misogyne Entgleisungen geliefert, die in ihrer Gesamtheit durchaus erheitern, wenn man das Gesehene nicht allzu ernst nimmt.

Die durchaus ansehnlichen Darstellerinnen haben dabei stets die Gelegenheit auf die absurdesten Weisen ihre Kleidung zu verlieren, bevor sie die Bekanntschaft des Fantom Killers machen. Die Inszenierung der Morde selbst scheint von einschlägigen pornografischen Filmen inspiriert. Primäre und sekundäre weibliche Geschlechtsmerkmale genießen hierbei besondere Aufmerksamkeit des Kameramannes.

Der absurd-komische Höhepunkt des Films war für mich mit einer bizarren Neu-Interpretation der Geschichte um König Artus und das Schwert im Stein erreicht, bei der das Rektum einer jungen Dame und ein Kochlöffel (!) die Hauptrolle spielten. Wer es nicht gesehen hat, wird es nicht glauben…

Das Schwert im Stein

Mein Fazit: Ein mit frauenfeindlichen Entgleisungen, Blut und einem enormen T&A-Faktor angereichertes Machwerk, das sehr surreal daherkommt und den unvorbereiteten Zuschauer mit offenem Mund zurücklässt.

Raki-o-Meter: Vier Flaschen Raki kaufen und drei sofort trinken, erst dann entfaltet FANTOM KILLER seine volle halluzinogene Wirkung. Bei Bedarf die vierte Flasche über den Kopf schlagen…

DER TEUFEL KAM AUS AKASAVA (THE DEVIL CAME FROM AKASAVA), BRD/Spain 1971

Regie: Jess Franco

Fred Williams as Rex Forrester
Soledad Miranda as Agentin Jane
Horst Tappert as Dr. Thorrsen
Ewa Strömberg as Mrs. Thorrsen

DVD-Covertext:
Professor Forrester und sein Assistent finden im Dschungel einen geheimnisvollen Stein, dessen tödliche Elementarkräfte sie zu Beherrschern der Welt machen könnten. Doch der Stein bringt Unglück. Beide Männer verschwinden. Forresters einflußreicher Freund, Lord Kingsley, setzt den Geheimdienst von Scotland Yard auf die Spur. Die Agentin Jane fahndet nach unheimlichen Verbrechen und Anschlägen zwischen Nachtbars, eleganten Hotelzimmern und unwegsamem Dschungel. Mehrere Interessenten scheinen sich für den Stein zu interessieren und einige schrecken auch vor Mord nicht zurück…Soledad MirandaMeine bescheidene Meinung:
Achja, die guten alten Edgar-Wallace-Filme. Man kennt die Dinger ja: „Der Hexer“, „Der Zinker“, „Der Frosch mit der Maske“ usw. Damals gabs schätzungsweise eine Zillion Wallace-Verfilmungen, auch der spanische Meister des Flutsch-Films, Jess Franco, hat bei einem solchen Werk Regie führen dürfen.Mit den bekannteren, eher betulichen Wallace-Filmen hat Francos Streifen allerdings wenig gemeinsam. Man kennt ihn ja, den alten Schelm… 😛
Was der Spanier hier abgeliefert hat, ist nämlich – wie auch kaum anders zu erwarten – schlichtweg der quietschende, grellbunte Wahnsinn. Francos Agenten-Story ist völlig wirr inszeniert, um nicht zu sagen: bescheuert, und wer dem himmelschreienden Plot nach 20 Minuten noch zu folgen vermag, muss ein Genie sein!
Aber man muss „Akasava“ ja auch gar nicht verstehen, um eine Menge Spaß an ihm zu haben. Immerhin ist hier nahezu die komplette Mannschaft aus „Vampyros Lesbos“ und „Sie tötete in Ekstase“ versammelt. Die leckere und auch gerade in diesem Film wirklich wunderhübsche Soledad spielt eine toughe Agentin, macht sich diverse Male nackig und hat, wie auch schon in „Vampyros Lesbos“, einige bezaubernde Nachtclub-Auftritte. Daneben dürfen wir Horst „Derrick“ Tappert bewundern (der ungefähr so gut schauspielert wie mein Wohnzimmertisch) und über allem liegen die wunderschönen Easy-Listening-Klänge der beiden wahnsinnigen Orgelmeister Hübler und Schwab.

Fazit: Wer will noch James Bond, wenn er dafür Agentin Jane haben kann? Ansehen! Dringend! Kult!

BEHIND THE GREEN DOOR (USA 1972)

Regie: The Mitchell Brothers

Darsteller:
Marilyn Chambers: Gloria Saunders
George S. McDonald: Barry Clark
Johnnie Keyes: „the Stud“

DVD-Covertext:
Marilyn Chambers, the All-American Girl who undeniably changed the face of the adult film industry, stars in her classic ground-breaking ingenue role. Brought to the screen by the innovative talents of the Mitchell Brothers, she takes you on a cinematic journey into the sublime… 😛

Story:
Das Schnuckelchen Gloria wird entführt und in einen ominösen, ganz exklusiven Nachtclub verschleppt. Dort muss sie „hinter der grünen Tür“ mit Männlein und Weiblein zahlreiche, interessant aussehende Sexual-Akte vor einem maskierten Publikum vorführen. Schnell entwickelt sich daraus eine ausgelassene Orgie…

Meine bescheidene Meinung:
„Behind the Green Door“ war 1972 ein schöner Skandal und hat, genau wie „Deep Throat“, dazu beigetragen, den gemeinen Porn-Film auch dem Mainstream-Zuschauer bekannt zu machen.
Während „Deep Throat“ jedoch maßlos überschätzt ist, sehr unansehnliche Menschen beim Ficköhn zeigt und hauptsächlich von den Schwertschluck-Künsten seiner Hauptdarstellerin lebt, hat „Green Door“ massig Atmosphäre zu bieten.
Der ominöse Nachtclub kommt sehr dekadent herüber und Marilyn Chambers gibt ihr Bestes. Später sollte sie noch in einigen anderen Porn-Movies mitspielen, aber auch in David Cronenbergs starkem „Rabid – der brüllende Tod“ sollte die Gute noch mitwirken, wo sie eine Blutsaugerin spielt.
Einer der Gründe für den damaligen Riesen-Skandal war natürlich die explizite Sexszene zwischen dem braven Saubergirl Chambers und einem Farbigen. Wenn man sich zurückerinnert, für was einen Aufstand damals der Kuss zwischen Cäptn. Kirk und Uhura nur wenige Jahre zuvor gesorgt hat, ist dies aber nur zu verständlich. Wie seltsam Amerika ist…

Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist zweifelsohne eine 7-minütige Ejakulations-Sequenz, die mit schriller Musik unterlegt ist und merkwürdig bunt verfremdet dargestellt wird. Zum einen sehr künstlerisch, zum anderen bestärkt es mich in meiner Meinung, dass die Macher des Films allesamt auf Drogen gewesen sein müssen 🙂 Die glücklichen Schurken… Das muss man gesehen haben, um es zu glauben!!!

Behind the green door

Für heutige Porn-Verhältnisse ist der Film vergleichsweise zahm, was ihm aber nichts von seiner Wirkung nimmt. Wer auf gnadenloses hartes US-Gonzo-Gerammel steht, sollte von diesem Streifen natürlich die Finger lassen, allen anderen sei er ernsthaft ans Herz gelegt. Immerhin handelt es sich um einen durchaus stylischen Vertreter des klassischen Flutsch-Films. Und Spaß macht er auch 😛

Die DVD = Für die DVD wurde der im Kinoformat gedrehte Film auf 4:3-Vollbild heruntergestutzt, worunter natürlich die Bildkomposition leidet. Das Bild selbst ist für einen Porno-Film dieses Alters recht gut, der Ton ebenso. Als Bonus-Features gibt es bei diesem Klassiker dieses Genres „trommelwirbel“ nichts, außer einer Handvoll Trailer. Sehr schade…

Fazit:
5 von 5 Rakis für den Film, 2 von 5 Rakis für die DVD-Umsetzung.

Prost zusammen :o)

Welch wundersame Möglichkeiten einem die moderne Technik doch bietet….

An dieser Stelle werde ich dem geneigten Leser unter anderem künftig meine hochwohlgeschätzte Meinung über diverse filmische Ergüsse kundtun. Hierbei widme ich mich vornehmlich dem von mir favorisierten Genre des sogenannten Flutsch-Films!

In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß bei der Lektüre!