DIE RÜCKKEHR DER REITENDEN LEICHEN (OT: EL ATAQUE DE LOS MUERTOS SIN OJOS, Spanien/Portugal 1971)

Darsteller: Tony Kendall (Jack Marlowe), Fernando Sancho (Mayor Duncan), Esperanza Roy (Vivian), Frank Braña (Howard), José Canalejas (Murdo) u. a.

Regie: Amando de Ossorio

Laufzeit: ca. 83 Minuten

Offenbar scheint es da draußen ja tatsächlich noch den ein oder anderen Fan der untoten Templer zu geben, darum lassen wir uns auch nicht lange lumpen, sondern verlieren an dieser Stelle noch ein paar Worte zum zweiten Teil der Serie.

Los geht’s…
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DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN (OT: LA NOCHE DEL TERROR CIEGO, Spanien/Portugal 1971)

Regie: Amando de Ossorio

Darsteller: Lone Fleming (Bella), César Burner (Roger), María Elena Arpón (Virginia), José Thelman (Pedro Candal), Rufino Inglés (Insp. Oliveira)

Länge: 96 Minuten

Nach langer Zeit habe ich mal wieder gemeinsam mit Fräulein Atali eine DVD-Sammlerbörse besucht und die Wirtschaft angekurbelt, indem ich dort ein bisschen Geld verjuxt habe. Erstanden habe ich dort neben HIGH TENSION und dem ulkigen VEGETARIERINNEN ZUR FLEISCHESLUST GEZWUNGEN – PART III (Schweinkram) auch DIE LEGENDE DER REITENDEN LEICHEN – dabei handelt es sich um eine nette Box, welche alle vier Filme um die spaßigen Gesellen enthält. Da ich gerade ausnahmsweise mal keinen Roman in der Mache und noch ein bisschen Zeit übrig hab, bis meine Nudeln fertig sind, wollen wir uns heute mal den ersten Teil der Saga näher anschauen.


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IN DER GEWALT DER ZOMBIES (OT: LE NOTTI EROTICHE DEI MORTI VIVENTI, aka: EROTIC NIGHTS OF THE LIVING DEAD), Italien 1980

Regie: Joe D’Amato

Darsteller: Laura Gemser (Luna), George Eastman (Larry O’Hara), Dirce Funari (Fiona), Mark Shannon (John Wilson)

Länge: 103 Minuten (Red-Edition-DVD)

1980, also gute drei Jahre nach „Nackt unter Kannibalen“ und „Emanuelle in Amerika“ (welchen der Kommissar, ganz nebenbei gesagt, echt zum Wiehern fand 😉 Kenner wissen, was ich meine) kam Onkel Aristide Massaccesi, besser bekannt als Joe d’Amato, auf den Trichter, dass er sein damaliges Erfolgsrezept, nämlich Hupen und Gemetzel, doch noch einmal anwenden könnte. Die in vollem Marsch befindliche Zombie-Filmwelle bot sich ja auch für derlei neckische Ideen geradezu an.

in der Gewalt der Zombies 1

Laura „Black Emanuelle“ Gemser und George “Man-Eater” Eastman sollten die Hauptrollen spielen in diesem in jeder Hinsicht spritzigen Epos, welches Horror-Elemente in Form von hungrigen Zombies mit eindeutigen… nunja, sagen wir es direkt… Hardcore-Porno-Sequenzen verband.

Was ist nun dabei herausgekommen? Schauen wir es uns schnell an!

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ZOMBIES UNTER KANNIBALEN (aka: ZOMBIE HOLOCAUST / DR. BUTCHER M. D.), Italien 1980

Regie: Frank Martin (Pseudonym von Marino Girolami)

Darsteller: Ian McCulloch (Dr. Peter Chandler), Alexandra Delli Colli (Lori Ridgeway), Sherry Buchanan (Susan Kelly), Peter O’Neal (George Harper), Donald O’Brien (Dr. O’Brien), Dakar (Molotto)

Laufzeit: 85 Minuten

Genug, liebe Freunde, von Politik und Packstationen. Heute wollen wir euch etwas geben, wonach ihr giert – zumindest wenn ich nach den Suchbegriffen gehe, die euch scharenweise zu uns treiben!

Zombie

Widmen wir uns darum an dieser Stelle nun einem Film, wie er nur im Italien der Spät-70er-/Früh-80er-Jahre gedreht werden konnte und der uns eine Kombination bietet, die noch unglaublicher ist, als „King Kong vs. Godzilla“ oder „Freddy vs. Jason“, nämlich die „Zombies unter Kannibalen“.

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WAR OF THE LIVING DEAD (OT: ZOMBIE WARS), USA 2006

Regie: David A. Prior

Darsteller: Adam Stuart (David), Alissa Koenig (Star), Jim Hazelton – als Jim Marlow (Brian), Kristi Pearce – als Kristi Renee Pearce (General), Jonathan Badeen (Sliver), Billy Hayes (George / Der Zombie-King)

Laufzeit: 80 Minuten

Zombie-Filme gibt es wie Sand am Meer. Die filmische Historie der Untoten ist lang und führt von Jacques Torneurs „I WALKED WITH A ZOMBIE“, und “WHITE ZOMBIE” mit Bela Lugosi über die Filme der Hammer Productions bis hin zu den wegweisenden Beckenbrechern von George A. Romero. Den vorläufigen Schlusspunkt bildete dann die saftige Italo-Zombiefilm-Welle, die ab Ende der 70er Jahre über die Lichtspielhäuser und Videotheken hereinbrach.

Doch die Zombies sind nicht totzukriegen. Nach einer längeren Auszeit erblickt seit einigen Jahren immer mal der ein oder andere neue Zombiestreifen das Licht der Welt, zum Beispiel die Game-Verfilmungen der Resident-Evil-Reihe.

Selbst Romero hat sich wieder aufgerappelt und bescherte uns zunächst „LAND OF THE DEAD“. Sein neuestes Epos „DIARY OF THE DEAD“ ist hierzulande jüngst auf DVD erschienen. Mehr dazu jedoch in Kürze.

Zombiewars 1

Gerade im Segment der Neo-Zombiefilme gab es nette Sachen zu sehen. So zum Beispiel „28 DAYS bzw. WEEKS LATER“ (bei denen Schatzi gerne mal das ein oder andere schwitzige Fingerchen kriegt – obwohl diese beiden Filme ja streng genommen eigentlich gar nicht zum Zombie-Genre gerechnet werden dürfen).

Der Film, dem wir uns heute widmen wollen, wurde mir von dem allseits beliebten Käptn. Tilsiter und seiner gefiederten Gefährtin zu meinen Geburtstagsfeierlichkeiten überreicht.

So, und jetzt hole ich etwas weiter aus. Legt die Sicherheitsgurte an!

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EINE JUNGFRAU IN DEN KRALLEN VON ZOMBIES (UNA VERGINE TRA I MORTI VIVENTI / CHRISTINE – PRINCESSE DE L’ EROTISME), Frankreich/Italien, 1971

Regie: Jess Franco / Producers Cut (1980): Jean Rollin und Pierre Quérut

Darsteller: Christina von Blanc, Britt Nichols, Paul Müller, Rose Palomar, Howard Vernon, Anne Libert, Jess Franco

Länge: 76 Minuten / Producers Cut: 89 Minuten

Christina reist nach Schloss Monserrat, um dort an der Testamentseröffnung ihres jüngst verstorbenen Vaters teilzunehmen. Auf dem Weg dorthin versucht man ihr zwar weiszumachen, dass auf selbigen Schloss niemand mehr lebt, aber Christina lässt sich aber davon nicht beirren. Von dem grenzdebilen Diener Basilio (eine Paraderolle für Jess Franco persönlich) wird sie zum Schloss kutschiert Sie kommt gerade rechtzeitig an, um Zeuge zu werden, wie auch die zweite Frau ihres Vaters an einer mysteriösen Krankheit verstirbt. Die übrige Verwandtschaft macht einen etwas absonderlichen Eindruck. Schon bald findet Christina tote Fledermäuse in ihrem Bett und überrascht eine Freundin der Familie bei lesbischen Folterspielchen, aber das schreckt unsere wackere Heldin nicht. Das ihr dann aber auch noch der Geist ihres toten Vaters erscheint, bringt Christina dann doch ein wenig aus der Fassung….

Die obige Inhaltsangabe mag nach einem klassischen Gruselfilm-Szenario klingen, aber was Regisseur Jess Franco hier abgeliefert hat, ist ein echter Abschnaller vor dem Herrn! Folgen die anderen Filme des Meisters, die auf diesen Seiten besprochen werden (siehe unten) eher einer klar nachvollziehbaren Handlung, verliert sich Franco hier spätestens nach der Ankunft der Titelheldin auf dem Familienschloss vollends im Surrealen.

„Träume sind wie Schatten vergangener Zeiten.“ philosophiert Christinas Tante an einer Stelle und in der Tat scheint sich das Geschehen zwischen Traum und Realität abzuspielen. Die Konturen der logisch nachvollziehbaren Handlung werden zertrümmert.

So wird bei der Trauerfeier der verstorbenen Stiefmutter diese beispielsweise nicht etwa im Sarg aufgebahrt, sondern aufrecht sitzend der anwesenden Verwandtschaft präsentiert. Der unverwüstliche Howard Vernon klimpert dazu auf der Orgel und spielt heitere Melodeien. Carmencia, die oben erwähnte, offenkundig lesbische Freundin der Familie, lackiert sich währenddessen seelenruhig die Fußnägel. Das ist schrill. „Ihr seid wirklich eine lustige Gesellschaft“ bemerkt Christina dann auch schmunzelnd und geht erst mal zum Nacktbaden. Dabei wird sie heimlich von zwei örtlichen Rentnern beobachtet, denen beim Anblick der leckeren jungen Maid nichts besseres einfällt, als dass man sie gerne beißen würde „bis das Blut spritzt!“

Rentner

Überhaupt wechseln Dialoge und Bilder ständig zwischen filmischer Poesie und absolutem Trash, so dass man sich mitunter fragt, was Franco und seine Crew vor den Dreharbeiten wohl geraucht haben. Begleitet wird das ganze von eigentümlichen Synthesizer-Klängen, die das absurde Filmvergnügen abrunden.

Soweit die ursprüngliche Fassung des Films von 1971. Macht diese noch einen durchaus runden, wenn auch mitunter angenehm gehirnalbernen Eindruck, fällt dem geneigten Zuschauer jedoch beim Betrachten des 1980 erstellten, sogenannten Producers Cut unweigerlich die Kinnlade herunter. Für jene Fassung wurden von Jean Rollin (THE LIVING DEAD GIRL) Szenen mit Untoten gedreht, um auf der damaligen Zombiefilm-Welle mitschwimmen zu können. Diese neuen Szenen fallen sofort ins Auge, da sie sich in keiner Weise in den ursprünglichen Film einfügen und jeden tieferen Sinns entbehren.

Fazit: Der Cover-Text der deutschen DVD „Jeder Dialog wirkt wie ein Gedicht und strotzt voller Poesie“ ist sicherlich etwas übertrieben. Tatsache ist, dass es sich tatsächlich um einen recht poetischen Streifen handelt, den man jedoch kaum mit den Maßstäben eines Standard-Gruselstreifen messen kann. Dazu ist er einfach zu absonderlich. Auch für Franco-Verhältnisse ist dies ein relativ unzugänglicher Streifen, den man im Prinzip nur lieben oder hassen kann. Meines Erachtens ist EINE JUNGFRAU IN DEN KRALLEN VON ZOMBIES ein echter Klopper, aber das muss jeder für sich selbst herausfinden.

Zur DVD: Der Silberling zum Film stammt aus dem bewährten Hause X-RATED und ist sowohl als Einzel-DVD als auch als limitierte Doppel-DVD in einer wirklich schicken Hartbox erschienen. Auf letzterer befinden sich der Original-Cut des Films von 1971, der Producers Cut, diverse Trailer, eine Bildergalerie, entfallene Szenen, der französische Original-Anfang des Films sowie die 13 zusätzlichen Filmminuten der Rollin-Fassung als separat anwählbares Feature. Unbedingt empfehlenswert!

Raki-o-Meter: Aufgrund der Eigenwilligkeit des Films würde ich – je nach filmischer Vorbildung – drei Flaschen Raki ansetzen. Für franco-gestählte Cineasten reicht aber durchaus eine.

Anmerkung: Diesen Film habe ich unter anderem beim diesjährigen Wichteln auf www.cinefacts.de verschenkt. Ich hoffe, der Empfänger hat viel Freude mit diesem Epos 🙂