IN DER GEWALT DER ZOMBIES (OT: LE NOTTI EROTICHE DEI MORTI VIVENTI, aka: EROTIC NIGHTS OF THE LIVING DEAD), Italien 1980

Regie: Joe D’Amato

Darsteller: Laura Gemser (Luna), George Eastman (Larry O’Hara), Dirce Funari (Fiona), Mark Shannon (John Wilson)

Länge: 103 Minuten (Red-Edition-DVD)

1980, also gute drei Jahre nach „Nackt unter Kannibalen“ und „Emanuelle in Amerika“ (welchen der Kommissar, ganz nebenbei gesagt, echt zum Wiehern fand 😉 Kenner wissen, was ich meine) kam Onkel Aristide Massaccesi, besser bekannt als Joe d’Amato, auf den Trichter, dass er sein damaliges Erfolgsrezept, nämlich Hupen und Gemetzel, doch noch einmal anwenden könnte. Die in vollem Marsch befindliche Zombie-Filmwelle bot sich ja auch für derlei neckische Ideen geradezu an.

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Laura „Black Emanuelle“ Gemser und George “Man-Eater” Eastman sollten die Hauptrollen spielen in diesem in jeder Hinsicht spritzigen Epos, welches Horror-Elemente in Form von hungrigen Zombies mit eindeutigen… nunja, sagen wir es direkt… Hardcore-Porno-Sequenzen verband.

Was ist nun dabei herausgekommen? Schauen wir es uns schnell an!

John Wilson, eine ungemein schmierige Type, soll im Auftrag einer Hotelkette, die fluchbeladene Katzeninsel auskundschaften, da man dort ein paar neue Bettenburgen hochziehen will.

Wilson wird vor dem Besuch der Insel gewarnt und diverse böse Vorzeichen künden davon, dass es besser wäre, nicht dort vorbeizuschauen. So flüchten selbst die käuflichen Damen, mit denen Wilson sich auf sein Hotelzimmer zurückzieht, um dort dem Geschlechtsverkehr zu frönen, umgehend, sobald er den Namen Katzeninsel auch nur erwähnt. Nun gut, das mag auch an seinem kurzen Pillemann gelegen haben…

Etwas später treibt dann jedoch ein Toter im örtlichen Hafenbecken, um sich schon bald als munterer und überaus hungriger Zombie herauszustellen.

Gemeinsam mit Fiona, seiner jüngsten Hotelbekanntschaft, und dem Bootsverleiher Larry – ebenfalls sehr schmierig, aber cooler – macht sich Wilson schließlich auf den Weg. Während der langen Überfahrt dürfen wir natürlich noch diverse Einblicke in Sachen weiblicher Anatomie genießen, ist Fiona doch eine recht zeigefreudige junge Dame, die dem schmierig-coolen Larry gleich vorführt, wie gut sie denn masturbieren kann.

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Auf der Katzeninsel angekommen (da sind dann übrigens auch schon 45 Minuten des Films rum) findet man einen geheimnisvollen alten Mann und die nicht minder geheimnisvolle, dafür aber erheblich gutaussehendere Luna vor. Diese warnen das Trio eindringlich und legen ihnen nahe, die Insel pronto wieder zu verlassen. Naturgemäß ficht das Wilson nicht an, glaubt er doch, mit Dollars alles regeln zu können.

Schnell findet er heraus, wie sehr er sich täuscht, denn die Gräber der Katzeninsel öffnen sich und die Zombies steigen hervor. Wie immer sind sie sehr hungrig…

Was für ein Schlonz-Film!

„In der Gewalt der Zombies“ war einer der ersten Silberlinge, die in mein DVD-Regal wanderten. Anno 2001 war das und hingeblättert habe ich für dieses Machwerk 45 Deutsche Mark, wie ich anhand der in der Verpackung befindlichen Original-Rechnung eruieren konnte. Oh Boy…

Aber, damit wir uns recht verstehen: Der Kommissar hat ja ein großes Herz für Trash- und Flutsch-Filme. Das ungläubige Kopfschütteln an dieser Stelle bezieht sich von daher eher auf die DVD-Umsetzung dieses Streifens. Der Film, seinerzeit herausgebracht von Laser Paradise im Rahmen der heute legendären „Red Edition“ wirkte, als sei er direkt von einem alten Videoband auf Silberling gebannt worden. Das Bild wirkte also entsprechend matschig.

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Nun gut, das wäre vielleicht zu verschmerzen gewesen. Endgültig fiel dem Kommissar der Unterkiefer herunter, als die erste Hardcore-Szene des Films begann. Diese, wie auch alle folgenden, war offensichtlich einem anderen Master entnommen und wirkte, als stamme sie nicht nur von einem Tape, sondern, sagen wir es offen, von einem hundertfach weiterkopierten Tape.

Darüber hinaus kamen die langen Hardcore-Inserts sowie diverse Dialog-Sequenzen nicht nur in unterirdischster Bild-Qualität, sondern auch im italienischen Original-Ton daher. Ohne Untertitel selbstredend.

Mittlerweile gibt es eine Neuauflage des Films vom Label X-NK. Über diese kann ich leider kein Urteil abgeben, da sie sich nicht in meinem Besitz befindet. Schade eigentlich…

Kommen wir daher lieber zum Film selbst.

„In der Gewalt der Zombies“ fällt hinter dem sehr ausgewogenen „Nackt unter Kannibalen“, der ja einen ähnlichen Genre-Mix darstellte, weit zurück.

Zu unausgegoren ist hier die Mischung aus Horror und Porno. Gut 45 Minuten dauert es, bis es endlich in die Vollen geht. Bis dahin bekommt der Zuschauer ein paar eher unerotisch anzusehende Ficki-Szenen und einen eher halbgaren Zombie-Meuchelmord zu sehen. Das ist zu wenig und Spannung baut sich kaum auf.

George Eastman reißt zwar einiges raus und die Szene, wie er in einem Nachtclub gebannt beobachtet, wie eine junge Dame mittels ihrer anscheinend sehr wohltrainierten Vaginalmuskeln eine Pulle Nuttenbrause entkorkt, ist absolut oscar-reif. Leider reicht das aber nicht.

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Der Eindruck bessert sich schlagartig nach der Ankunft auf der Katzeninsel. Laura Gemser gibt als mysteriöse Luna alles, was sie hat. Wie wir alle wissen, ist das eine ganze Menge!

An den Hardcore-Szenen ist Frau Gemser – wie auch Herr Eastman – allerdings nicht beteiligt. Diese werden von anderen Darstellern bestritten. Mehr als nackige Haut ist bei den Beiden nicht drin!

Fazit zum Porno-Appeal des Films = Bemerkenswert unerotisch!

Während der Porno-Teil des Films trotz diverser Einblicke in die weibliche Anatomie also eher nicht-existent ist, fällt der Eindruck beim Horror-Aspekt nicht viel besser aus.

Zwar zieht das Tempo des Films nach Ankunft auf der Katzeninsel noch einmal an – da wird’s aber auch langsam Zeit – allerdings sind die Zombies eher enttäuschend umgesetzt. Von großer Make-Up-Kunst und Splatter-Effekten finden wir keine Spur. Die Szene, in der einem Kerl (welchem, verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht) dekorativ der Amüsierstengel abgebissen wird, ist zwar unangenehm, aber ansonsten hält sich alles im Rahmen.

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Fazit des Kommissars: Schön scheiße, wenn man nach der Laser-Paradise-DVD geht. Dem Film selbst gebe ich ein wohlgemeintes „Och joooooh“. Mit Chips und ordentlich Bier in großer Runde taugt das immer noch für wildes Gejohle. Nur einen ernsthaften Genre-Film (egal ob Horror oder Porno) sollte man eben nicht erwarten

Spannungsarm, splatter-technisch sehr halbgar, dafür garniert mit vielen Hupen und haarigen Vaginen. Für Fans von Eastman und Gemser ist der Film trotzdem ne Schau. Auch der Kommissar hat sich letztendlich gut unterhalten gefühlt, allerdings war er da auch schon nicht mehr ganz nüchtern.

Der Kommissar empfiehlt drei Flaschen Raki und (bei Sichtung der alten Red-Edition) ein Italienisch-Wörterbuch. Prost!

Kommissar Lehmann

Autor: Kommissar Lehmann

Wenn ihr euch bewegt, sehe ich das!

2 Gedanken zu „IN DER GEWALT DER ZOMBIES (OT: LE NOTTI EROTICHE DEI MORTI VIVENTI, aka: EROTIC NIGHTS OF THE LIVING DEAD), Italien 1980“

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