Dämonenjäger im Doppelpack – ein Blick zurück …

Der erste Roman mit John Sinclair als Titelheld erschien am 13.07.1973 als Band 1 der Reihe Gespenster-Krimi unter dem Titel “Die Nacht des Hexers”. Knapp ein Jahr darauf startete am 02.07.1974 mit „Das Schloss der Dämonen“ die Serie Professor Zamorra.

Es sollte bis zum 13.01.1976 dauern, bis sich der sympathische Scotland-Yard-Oberinspektor und der französische Parapsychologe zum ersten Mal über den Weg liefen. Dieses Treffen fand im Gespenster-Krimi Band 122: “Der Fluch aus dem Dschungel” statt. Es sollte nicht das letzte bleiben …

Zwei weitere Jahre später wurde John Sinclair aus dem Gespenster-Krimi ausgekoppelt und erlebte nun Abenteuer in seiner eigenständigen Serie. Gerade in dieser Frühzeit der beiden Helden kam es öfter zu Zusammentreffen zwischen Zamorra und Sinclair, so in John Sinclair Band 55 und Band 65. In Band 108 meldet sich Zamorra telefonisch bei John, um ihm zur Vernichtung des Schwarzen Tods zu gratulieren. Auch Serienheldin Damona King schaut bei dieser Gelegenheit einmal vorbei.

Danach gab es noch gelegentliche Erwähnungen des jeweils anderen Dämonenjägers in den Serien, echte Zusammentreffen erfolgten jedoch nicht mehr. Fortan erlebten John Sinclair und Professor Zamorra ihre Abenteuer strikt getrennt voneinander und je weiter die beiden Serien fortschritten, desto weiter entfernten sie sich im Laufe der Jahrzehnte auch inhaltlich voneinander.

Zum ersten Mal wurde ein neuerliches Zusammentreffen im Jahr 2013, damals noch im Scherz, während einer langen Autofahrt auf dem Rückweg von einer dieser berüchtigten Autorenkonferenzen angedacht. Ich schrieb damals an meinem dritten John-Sinclair-Roman, der den abenteuerlichen Arbeitstitel “Monzo, die Mumie” trug und, nicht sonderlich erstaunlich, später ganz anders hieß. Während der Fahrt flachsten die damalige Zamorra-Chefin Susie Picard und ich herum: „Wäre doch toll, wenn sich der John und der Zamorra mal wieder treffen würden!“ Aber schnell war uns klar: „Ach nee, das geht ja gar nicht …“

Hintergrund war das schon erwähnte inhaltliche Auseinanderdriften der beiden Serien. Zwar gibt es sowohl bei John Sinclair als auch bei Zamorra einen Asmodis. Figur und Hintergrund sind jedoch völlig unterschiedlich angelegt. Ebenso gibt es zwar beispielsweise Merlin und Avalon, allerdings hat Merlin bei Zamorra schon vor Jahren ins Steppengras gebissen und die Feeninsel Avalon hat sich zur neuen Hölle entwickelt, nachdem das Original mit Pauken und Trompeten in die Luft gejagt wurde. Die Unterschiede sind Legion und sie alle aufzuzählen, würde den Rahmen dieses kleinen Rückblicks sprengen.

Eigentlich war ein Treffen der beiden Dämonenjäger somit ausgeschlossen, aber jetzt war die Idee einmal in der Welt und trieb schon bald erste Blüten. Der hochgeschätzte Autorenkollege Andreas Balzer und ich pflegten zu dieser Zeit regen Ideenaustausch zu betreiben und schon bald begannen wir zu überlegen, wie man ein Crossover trotz der Hindernisse ermöglichen könnte. Im Laufe der Monate wurden unter viel Hirnschmalz diverse Konzeptpapiere hin- und hergeschoben. Schnell war uns klar, dass es sich bei der Zamorra-Welt und der Sinclair-Welt um zwei verschiedene handeln musste. Parallelwelten also! Der Knackpunkt war nun herauszufinden, wann und warum es zu einer Aufspaltung in zwei verschiedene Welten gekommen war. Schließlich jedoch hatten wir eine zündende Idee, die für uns und hoffentlich auch für die geneigten Leser völlig Sinn ergab.

Wieder zog geraume Zeit ins Land. Schließlich musste das Konzept erst einmal den Redaktionen schmackhaft gemacht und so ganz nebenbei auch noch einige andere Romane geschrieben werden.

Am 30.01.2018 erschien schließlich mit meinem John Sinclair Band 2064: “Geliebt, gehasst, gepfählt” die Overtüre zum ersten Crossover seit über dreißig Jahren. Dieses erschien dann mit den Zamorra-Nummern 1140 “Operation Hong Kong”, 1141 “Vereint” von Andreas Balzer und 1142 “Krieg zweier Welten” von mir. Interessierte Leser greifen jetzt zu den entsprechenden Heften und lesen dort weiter und weiter.

Damit war der Weg geebnet für weitere Zusammentreffen der Serienhelden und so erschien im Folgejahr im Oktober 2019 mit den Bänden John Sinclair 2155 “Im Haus der Geister” und Professor Zamorra 1185 “Der Geist des Hauses” ein Halloween-Zweiteiler aus der Feder von Timothy Stahl, in dem es um ein Spukhaus geht, das zwischen den beiden Serienwelten hin- und herspringt.

Die eigentliche Parallelwelten-Story harrte jedoch noch ihres Abschlusses. Zwar waren die dämonischen Invasoren aus dem 2018er Crossover vernichtet worden, aber der Tod ist innerhalb unserer geschätzten Serien ja nur ein relativer Begriff. Also gingen der famose Andreas Balzer und ich erneut zurück ans Reißbrett.

Was wir uns letztendlich in unserer Denkerklause ausgedacht haben, können die geneigten Leser in den jüngst erschienenen Professor Zamorra Bänden 1236 “Unheilige Erde” von Andreas Balzer und 1237 “Finale in der Todeszone” von mir goutieren. Wir hoffen, dass euch das neue Zusammenspiel der beiden Dämonenjäger genauso viel Freude bereitet wie uns.

Kommissar Lehmann

Autor: Kommissar Lehmann

Wenn ihr euch bewegt, sehe ich das!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert