»Der Planet Erde riecht wie ein lauter Eistropfen, wenn man ihn vom Hyperspace aus denkt. Wenn die Zeit einfriert, fängst du Photonen mit der Hand.«
W. K. Giesa, irgendwo da draußen, nahe der Wahrheit (?!) und schneller als das Licht (?!) ...
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In den Jahren 1972 bis 1974 gab es die SF-Heftromanserie »Raumschiff PROMET«. Von Kurt Brand () konzipiert und anfangs von ihm und Hans Peschke () sowie Hermann Werner Peters () alias Bert Stranger (später alias Staff Caine) geschrieben, erschien sie zunächst unter dem Serientitel »ARN BORUL VON STERN ZU STERN« im 14tägigen Wechsel mit serienunabhängigen Einzelromanen im Kölner Andromeda-Verlag. Zunächst schreckten scheußliche »künstlerische« Grafiken als Titelbilder die Käufer ab; ab Heft 10 wurden Cover des britischen Künstlers Eddie Jones zweitverwertet, der auch für TERRA ASTRA arbeitete. Später wurde er durch den Gelsenkirchener Manfred Schneider ersetzt, der einen ganz unverwechselbaren Stil entwickelt hatte und auch später wieder für »Raumschiff PROMET« zeichnete. Die Cover-Gestaltung selbst, siehe Bild, blieb dennoch vom Layout her recht dilettantisch.
Hiervon abgesehen war die Serie ein Novum auf dem deutschen Markt. Während anderswo noch wilde Raumschlachten tobten, wurden hier friedliche, aber trotzdem spannende Forschungsabenteuer präsentiert, und während anderswo die Hosen der Helden noch verflixt und zugenäht waren, zeigte sich hier bereits eine sexuelle Freizügigkeit, die man bis dato eher von US-Autoren wie Silverberg kannte. Das zusammen machte »Raumschiff PROMET« zur »Kultserie«.
Nach Heft 20 wurden die Einzelromane ohnehin nur Nachdrucke mit teilweise geänderten Autorenpseudonymen gecancelt, um erst sehr viel später sporadisch als »Sonderbände« zwischengeschoben zu werden. Ab Heft 21 hieß die Serie nicht mehr »ARN BORUL«, sondern »Raumschiff PROMET«, und als der Andromeda-Verlag pleite ging, wurde die Serie vom frisch gegründeten Astro-Verlag übernommen und fortgeführt. Den ereilte dann aber auch der finanzielle Kollaps, so daß Heft 65, nur noch teilweise ausgeliefert, mitten in einem Romanzyklus das (vorläufige) Ende markierte.
Überhaupt stand die Serie ständig unter einem Unstern. Als die Honorare ausblieben, verweigerte Kurt Brand schließlich die Herausgabe eines bereits fertiggestellten Manuskriptes des Abschlußromans des legendären »Orff-Zyklus« (das Manuskript ging später, noch zu Brands Lebzeiten, verloren). Brand stellte die Serie offiziell ein. Verlag und Autorenkollegen machten ohne seine Genehmigung weiter, obgleich alle Serienrechte, gerichtlich bestätigt, bei Brand lagen. Für den fehlenden Roman wurde überraschend ein »Sonderband« eingeschoben, und Monate später schrieb Ronald M. Hahn unter Brands Pseudonym I. S. Osten besagten Abschlußband des Zyklus nach eigenen Motiven neu. Mit neu zum Team stoßenden Autoren wurde weitergearbeitet, und als Brand gerichtliche Schritte gegen die ungenehmigte Fortführung einleitete, beschloß man, aus »Raumschiff PROMET« das »Raumschiff TITAN« zu machen und im Laufe der folgenden Romane auch einen Teil der Hauptfiguren auszutauschen. Eine Idee, die mit dem Absturz und der Zerstörung der PROMET anläßlich der »Katastrophe auf Bankor« eingeleitet werden sollte, aber nicht mehr zur Durchführung kam, weil mit dem so betitelten Band 65 Schluß war.
Um 1990 herum plante der Wiesbadener David Christian Hill, die Serie in seinem neu gegründeten Milton Verlag neu aufzulegen. Es sollten auch von mir verfaßte neue Romane eingeschoben werden, um die Serie zu ergänzen und abzurunden, und ich fertigte (im Zuge der Aktivitäten meiner damaligen Ein-Mann-Grafik-Firma »WK+DESIGN«) auch das Cover-Layout an. Aber noch bevor es richtig losgehen konnte, war es auch schon wieder vorbei zuerst überwarf sich Dave Hill mit Brand wegen einer Kleinigkeit, und wenig später fuhr er seinen schon florierenden Milton Verlag zielsicher mit eiserner Disziplinlosigkeit in die Pleite. Was er heute treibt, weiß ich nicht genau; zwischenzeitlich hieß es einmal, er sei als Wirtschaftsberater tätig. Für welche Wirtschaften auch immer
Später wiederum munkelte man, er sei als Immobilienmakler aktiv
was kommt als nächstes? Und interessiert es mich wirklich? Na gut, vielleicht ja doch, weil ich ihn noch als Fantastik-Fan kennenlernte und seinen Start als Autor verfolgte als immerhin 15jähriger verkaufte er seinen ersten Roman! Aber danach, hm
Wesentlich professioneller packte es ab 1996/97 Jörg Kaegelmann mit seinem BLITZ-Verlag an. Zuvor hatte bereits der HJB-Verlag den Versuch gestartet, »Raumschiff PROMET« als Hardcover nachzudrucken. Über Buch 1, extrem sauschlecht bearbeitet von Horst H. von Allwörden, kam das Projekt nicht hinaus. Kaegelmann erwarb die Serienrechte und führte die Nachdrucke als Paperback fort. Buch 2 wurde von Rainer Zubeil alias Thomas Ziegler bearbeitet, ab Buch 3 obliegt diese nicht immer einfache Aufgabe meiner Wenigkeit, wobei mich der RP-Kenner Manfred H. Rückert durch seine zeit- und arbeitsintensive Vor- und Mitarbeit dankenswerterweise sehr unterstützt. Manfred bearbeitete auch die Bücher 1 und 2 noch einmal nach. Das alles war nicht immer einfach, weil der Schreibstil der Autoren doch mittlerweile etwas altbacken wirkt und es seinerzeit weder bei Andromeda noch Astro auch nur ansatzweise so etwas wie ein Lektorat gegeben hat. Die Romane sind praktisch aus der Schreibmaschine gleich in die Setzerei gegangen. Ferner ist die Reihenfolge der Veröffentlichungen nicht immer von Logik gefoltert
Die Nachdrucke nannten sich nun »Raumschiff PROMET Classics«, und Thomas Ziegler schrieb die Exposés zu »Raumschiff PROMET Neue Abenteuer«, mit denen die Serie tatsächlich fortgesetzt wurde in einer dunklen Zukunft fast zwei Jahrzehnte nach dem Ende der »Classics«, mit einer neuen Crew und einem neuen Raumschiff. An den »Neuen Abenteuern« schrieb ich sporadisch ebenfalls mit; ich war an den Büchern 1 (»2107 Vorstoß nach Katai«) und 8 (»Die Oberste Instanz«) beteiligt.
Vorübergehend gab es, analog zu den einstigen Perry Rhodan-Taschenbüchern, auch die »Raumschiff PROMET Sternenabenteuer«, mit denen sowohl »Classics« als auch »Neue Abenteuer« ergänzt werden sollten. Über drei Bücher ist dieses Projekt allerdings nicht hinausgekommen.
Schließlich erreichten wir mit Buch 13 der »Classics« den Stand von Heft 66 das von Hans Peschke verfaßte Manuskript existierte erfreulicherweise noch , und diesmal haben wir den Bankor-Zyklus, der mittendrin abbrach, als die Heftserie eingestellt wurde, mit einem neuen Romantext zum Abschluß gebracht. Den Text schrieben Manfred Rückert und ich, das Exposé dafür lieferte Manfred, der auch danach einige Bände lang die Fortführung der Serie steuerte die nun tatsächlich den Titel »Raumschiff TITAN« erhielt, wie bereits vor fast dreißig Jahren geplant. Die handlungszeitliche Lücke zwischen den »Classics« und den »Neuen Abenteuern« wird nun allerdings nicht mehr geschlossen werden, sondern das neue »Raumschiff TITAN« startete nach Band 12 der »neuen Abenteuer« zu noch neueren Abenteuern.
Allerdings hat Manfred Rückert seine Arbeit an der Serie inzwischen komplett eingestellt und widmet sich anderen Aufgaben bei anderen Verlagen. Exposés und Romane für die inzwischen auf TITAN STERNENABENTEUER umgetaufte Serie werden jetzt von »S. H. A. Parzzival« erstellt, ein etwas hirnrissiges Pseudonym eines/einer mir namentlich völlig unbekannten Autoren/Autorin; die neue Richtung, die dabei eingeschlagen wird, erscheint mir allerdings ebensowenig sinnbringend wie das permanente Hickhack und Chaos wechselnder Serientitel und Covergestaltungen.
Schau'n mer mal, was draus wird!
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Kommen wir nun, last not least, zu meinem absoluten Favoriten REN DHARK. Mitte der 60er Jahre, nach seinem nicht gerade freiwilligen Ausstieg bei Perry Rhodan, schuf Kurt Brand diese damals beim Kelter-Verlag veröffentlichte Heft-Serie, mit der er es dem Perry zeigen wollte
und die ich auch heute noch als die faszinierendste von allen empfinde. Vielleicht, weil ich über sie erst an die SF geraten bin
?
Ich war damals ein 11jähriger Gymnasiast mit wenig Taschengeld. 50 Pfennig (0,26 Euro !) Taschengeld pro Woche, von denen ich auch noch Tintenpatronen und Schreibhefte bezahlen mußte, reichten vorn und hinten nicht für die wöchentlich zu 80 Pfennig (0,41 Euro) erscheinende Serie. Aber die Hefte mußte ich irgendwie haben, seit ich Band 15 (»Überfall vom 8. Planeten« von Staff Caine alias Hermann Werner Peters) in einem Anflug von kompletter Geldverschwendung des Titelbildes wegen gekauft hatte; ich kam nicht mehr davon los. Es dauerte geraume Zeit, bis ich sie komplett hatte einen Großteil suchte ich später auf den Wühltischen der Kaufhäuser zusammen, nachdem RD anno 1969 mit Band 98 eingestellt wurde und für mich eine Welt zusammenbrach.
Da in den Heften auch Fan-Kurzgeschichten veröffentlicht wurden, begann ich selbst zu schreiben. In RD ist nie eine Story von mir erschienen, aber in der Schulklasse gingen die Geschichten rund, ich infizierte auch andere mit dem RD-Virus, wir gründeten einen RD-Club, in dem wir uns die Identitäten der Helden aneigneten und bei wilden Geländespielen und in damals noch stehenden Nachkriegsruinen mit (Wasserpistolen-)Blastern auf die außerirdischen Invasoren und die von ihnen beeinflußten Geheimagenten ballerten
Von all dem ist das Schreiben geblieben. Zunächst im SF-Fandom, mit eigenen Mini-Serien, später professionell. Über meine Fan-Serie Yan Monro kam ich mit Kurt Brand in Kontakt, und 1980 lernten wir uns anläßlich des 1. Perry Rhodan-Welt-Cons persönlich kennen und wurden bald darauf Freunde. Damals lief REN DHARK gerade in der 2. Auflage, und alles sah danach aus, daß Kelter die Serie über Band 98 hinaus mit neuen Romanen fortsetzen wollte. Also suchte Kurt Autoren.
Für mich rückte damit ein alter Traum aus Schülerzeiten wieder in greifbare Nähe. Schon damals, als die Serie noch in Erstauflage existierte und ich selbst zu schreiben begann, hoffte und wünschte ich, irgendwann Profi-Autor zu werden vor allem auch, um an REN DHARK mitarbeiten zu können! Und nun kam dieses fast unglaubliche Angebot des Serienerfinders und Chefautors: Er selbst wollte sich vom Schreiben weitgehend zurückziehen. »Ich mache nur noch so um die fünf oder zehn Romane, danach sind Sie dran. Ich schenke Ihnen den Ren Dhark
!« höre ich ihn heute noch mitten in der Kongreßhalle sagen.
Nun gut, aus der Schenkung wurde ebensowenig etwas wie aus der Fortführung. Statt dessen wurden wir Freunde und besuchten uns gegenseitig in Lippstadt und später in Altenstadt, oder in Kaltern in Südtirol, wo er sich ansässig gemacht hatte, weil die Sonnenstrahlung dort besser für seine Gesundheit war. Die Bierchen, die wir bei unseren Plaudereien verzecht haben, haben die Wirte sicher zu Millionären gemacht
Schließlich startete Kelter Mitte der 80er Jahre die 3. Auflage, und wieder hieß es, daß nach Band 98 weitergemacht werden solle. Ich schrieb ein Konzept und Rahmenexposé, das dem Verleger Gerhard Melchert so gefiel, daß er von Hamburg nach Frankfurt kommen wollte, um sich da, praktisch auf halbem Weg, mit Kurt Brand und mir zu treffen und die Angelegenheit näher zu erörtern. Ich war mehr als überrascht; wo gibt's das, daß der Verleger zum Autor kommt statt den Autor zu sich zu zitieren?
Aber wieder zerschlugen sich die Träume und Hoffnungen, denn wenig später erreichte uns die Mitteilung, daß der Verlag sich nach längerem reiflichen Überlegen entschlossen habe, die Serie doch nicht fortzusetzen
»The same procedure as every year
«
Immerhin rang man sich zweimal zu REN DHARK-Taschenbüchern durch: Das erste Mal ein paar Jahre nach der Einstellung der ersten Heftauflage. Insgesamt erschienen in der Reihe Kelter-Abenteuer sechs TBs, wobei die Titel des ersten und des letzten Bandes wohl bezeichnend für das Projekt waren: »Sternen-Saga« und »Sterbende Zukunft«. Zu Zeiten der 3. Heftauflage druckte der zu Kelter gehörende Deutsche Literatur-Verlag (DLV), mit der gleichen comic-haften Cover-Aufmachung wie die Hefte, die drei ersten Taschenbücher noch einmal nach.
Die Romane waren samt und sonders in sich abgeschlossen und spielten in einer Zeit einige Jahre nach Heft 98, mit teilweise neuer Technologie, neu hinzugekommenen Fremdvölkern; kurzum mit allen »Modernisierungen«, die nach einem Sprung über mehrere Jahre logisch erscheinen, wenn man das vorherige Handlungstempo bedenkt. Allerdings hatte das einen völlig anderen Grund: »Sternen-Saga« war viele Jahre zuvor, als es noch keinen REN DHARK gab, für die Perry Rhodan-Taschenbuchreihe geschrieben worden! Zu einer Veröffentlichung dort kam es allerdings nie, weil sich Perry und Kurt nicht gerade in Freundschaft trennten, worauf Kurt dann REN DHARK als direkte Konkurrenz aus der Taufe hob, »um es denen zu zeigen«, wie er sich ausdrückte. (Seine Trennung von Perry Rhodan hat er nie ganz verwunden; bei einem Spaziergang in Kassel, als Alt-RD-Fan Hans Klipp ihn darauf ansprach, daß wir alle uns ohne REN DHARK vielleicht nie kennengelernt hätten, brach es bitter aus ihm heraus: »Scheiß auf den REN DHARK es geht um die Kohle!«)
Jedenfalls nahm Kurt das alte Taschenbuchmanuskript und schrieb es für REN DHARK um. Er änderte die Namen, aus dem Großadministrator wurde der Sternverwalter, aus Arkoniden und Akonen Talder und Talminer, aus Mutanten Tel-Cyborgs (Tel für Teleporter und Telepathen, analog zum »Mutantenkorps« bei PR), aus der Solaren Abwehr die Abwehr, vormals GSO, und so weiter. Aber für jeden, der die Hintergründe nicht kennt, ist das alles kaum zu erkennen.
By the way: in der neuen Fortschreibung der Serie siehe weiter unten werden die Taschenbücher keine Rolle spielen. Damit dürften sie zu besonders wertvollen Raritäten für die Sammler werden
Wer nun aber weder überhöhte Sammlerpreise bezahlen noch sich auf die nicht immer leichte Jagd nach diesen Romanen machen will, dem bietet die einmal im Jahr erscheinende neue Buchreihe REN DHARK SPEZIAL des HJB-Verlags eine Alternative. Anfang Juni 2001 erschien ein Hardcoverband mit den beiden Romanen »Sternen-Saga« und »Dursttod über Terra«. Die weiteren vier Taschenbücher wurden in den folgenden zwei Büchern vorgestellt.
In der Folge versuchte Kurt, die Verlagsrechte loszueisen, da Dave Hill anbot, REN DHARK in seinem Milton Verlag nochmals nachzudrucken und weiterzuführen. Aber der Kelter-Verlag verwehrte dies mit der Begründung, vielleicht selbst in einigen Jahren eine 4. Auflage realisieren zu wollen. (Worauf Kurt sich mit Hill darauf einigte, statt REN DHARK Raumschiff PROMET im Milton Verlag zu produzieren was durch den nur kurz darauf ausbrechenden heftigen Streit zwischen den beiden ebenfalls hinfällig wurde.)
Ende 1991, ein halbes Jahr vor seinem 75. Geburtstag, starb mein alter Freund. Maria Steinmetz, geb. Wallau, Kurts nichtverehelichte Lebensgefährtin, die sich trotz fehlenden Trauscheins stets mit »Brand« vorstellte oder ansprechen ließ, kaufte die RD-Verlagsrechte, und Kurts Nachlaßverwalter Horst von Allwörden versuchte REN DHARK anderen Verlagen schmackhaft zu machen. Vorübergehend zeigte der Bastei-Verlag sich vage interessiert, und in Allwördens Auftrag, aber ärgerlicherweise ohne Bezahlung, entwickelte ich ein Buch- bzw. Taschenbuch-Konzept für einen japanischen Verlag, das die Serie drastisch straffte und um mehr als 25 Prozent kürzte, und das sie für eine moderne Leserschaft der Gegenwart fit machen sollte. Nun gut oder schlecht, auch die Japaner sprangen ab, und der HJB-Verlag machte das Rennen.
Davon erfuhr ich selbst allerdings erst ein knappes halbes Jahr nach Vertragsunterzeichnung, als Allwörden anläßlich eines Convents mit stolzgeschwellter Heldenbrust ein Blindcover von Buch 1 präsentierte und mein Freund Manfred Weinland mich beiseite nahm, die omerta brach und raunte: »Du kannst mich dafür erschlagen, aber ich mache den Ren Dhark, und du bist draußen. Eigentlich soll dir das gar keiner sagen, aber ich halte das einfach nicht mehr aus.«
Danke, mein Freund, für Deine Ehrlichkeit!
Und danke, lieber »Hexen-Hermann« Horst von Allwörden, daß ich noch auf »Treu und Glauben« für Gotteslohn mir ein paar Arbeitsnächte um die Ohren schlagen und das Japan-Konzept entwerfen durfte, während der Vertrag mit HJB schon verhandelt wurde. Danke auch all den anderen Freunden, die informiert waren und von Maria Steinmetz darauf eingeschworen wurden: »Sagt aber dem Werner nichts!« und sich auch strikt daran hielten
ich weiß diese Art von Freundschaft sehr wohl zu schätzen.
So konnte ich nicht einmal »Hier bin ich« rufen, um mich für eine Mitarbeit zu bewerben, egal ob ich nun akzeptiert oder abgelehnt worden wäre.
Manfred Weinland habe ich natürlich nicht erschlagen; sein Freund bin ich immer noch (Den Begriff Freund pflege ich sehr eng zu fassen). Er wäre schließlich ein Vollidiot gewesen, hätte er die sich ihm bietende Chance nicht ergriffen. Und er war es auch, der mich später in die Serie holte, als es darum ging, neue Romane einzuschieben und er dabei wegen anderer Projekte in Terminschwierigkeiten kam. So konnte ich an den Bänden 6 bis 8 mitarbeiten, und weil meine Texte auch dem Verleger Hansjoachim Bernt gefielen, bin ich nun auch bei der Fortschreibung der Serie wieder mit von der Partie.
So hat sich der alte Traum aus Schülertagen nun doch noch erfüllt. Und ich hoffe nichts mehr, als daß die Buchausgabe mit den neuen Romanen noch ein langes, erfolgreiches Leben vor sich hat. Aus sehr egoistischen Gründen: Dann kann ich noch sehr viele REN DHARK-Romane schreiben. Was mir ein geradezu göttliches Vergnügen bereitet
Wo wir gerade dabei sind, vielleicht noch eine weitere Anekdote am Rande.
Damals, zur Zeit der 1. Auflage, gab es vom Kelter-Verlag eine RD-Anstecknadel, wenn man die Gutscheine aus fünf Heften ausschnitt und an den Verlag schickte. Ich besaß eine dieser Anstecknadeln. Irgendwann erwähnte Kurt, daß seine eigene ihm verlorengegangen sei und ich schenkte ihm meine. Wo kämen wir denn dahin, wenn der Chefautor kein schmückendes Attribut seines eigenen Werkes besäße?
Heute ist diese kupferne Nadel im Besitz von Hansjoachim Bernt
und das ist auch nicht das Schlechteste.
Halte die Nadel in Ehren, Hansjoachim!
Alsbald gab es auch REN DHARK-Sonderbände, thematisch etwa den früheren Perry Rhodan-Taschenbüchern entsprechend: Sie sollen, mit in sich abgeschlossenen Abenteuern, die aktuelle Handlung vertiefen und ergänzen. Dabei haben sie etwa den halben Umfang eines »normalen« RD-Buches. Im Sonderband 2 beschrieb ich das Auffinden des Phant-Virus auf dem Planeten Bittan, ein weiterer über das Geschehen in der »Sternenbrücke« nach der Galaktischen Katastrophe ist als Sonderband 10 unter dem entsetzlich langen Titel »Ex« erschienen, Sonderband 13 behandelt die Robonenkrise des Jahres 2058, Sonderband 14 den Erstkontakt mit einem ungewöhnlichen Fremdvolk, das im BitWar-Zyklus noch eine Rolle spielen wird, Sonderband 18 befaßt sich mit der Jugend des Mysterious Gisol und noch viel mehr sind geplant.
Allerdings nicht mehr in den RD-Sonderbänden, die mit der Nr. 28 wegen rückläufiger Verkaufszahlen eingestellt wurden, sondern eher in der Hardcover-Reihe UNITALL des in der Schweiz neugegründeten Unitall-Verlags, in welchem das Sonderband-Konzept unter HJB-Regie weitergeführt wird.
Nebenbei wird das RD-Universum immer größer. Als «REN DHARK Platinum« gibt es eine besonders edel gestaltete Neuausgabe des vergriffenen RD-Sonderbandes 1, und im Jahr 2004 kam als Paperback ein sechsteiliger Spin-off unter dem Serientitel »Forschungsraumer CHARR« auf den Markt, der auch künftig fortgesetzt werden soll. Damit nicht genug, folgte 2005 die Paperbackreihe »Sternendschungel Galaxis«, die 2006 schon ihre Weiterführung erfährt und die aus drei Handlungsjahren bestehende Lücke zwischen Drakhon- und Bitwar-Zyklus der »regulären« Bücher schließen soll. Hier war ich als Co-Autor von Alfred Bekker an Band 5 beteiligt.
Ferner gibt es die 6teilige Paperback-Reihe Der Mysterious, Hörbücher, Figuren, ein Buch mit Weltraumkarten, ein Lexikon, ein Strategiespiel
mögen die Götter wissen, was noch alles folgt.
Vom mittlerweile leider nicht mehr existierenden RDC (REN DHARK CLUB) wurde ich vor etlichen Jahren wegen meines Engagements für die Serie zum Ehrenmitglied ernannt; mit der sinnigen Mitgliedsnummer 111. Das hat einen Bezug zu einer ganz anderen Romanserie: Mit Band 111 stieg ich als Autor in die Mystery-Serie Professor ZAMORRA des Bastei-Verlags ein
Was dies nun wiederum mit REN DHARK zu tun hat, wissen wohl nicht mal die grundgütigen Götter und Götterchen.
Worüber selbige indessen sicher den Kopf schütteln, ist, daß oben erwähnte Maria Steinmetz erzwang, daß aus dem »Projekt 99«, dem von Kurt Brand noch zu seinen Lebzeiten offiziell genehmigten, honorar- und gewinnfreien Fan-Projekt einer Weiterführung der Serie nach Heft 98, einer der Autoren gefeuert wurde, weil er bei einem Convent, in Gedanken versunken, versäumte, besagte Frau Steinmetz rechtzeitig höflich zu grüßen
Nebenbei: Das durchaus gut gemachte, inzwischen abgeschlossene Fan-»Projekt 99« des RDC hat mit der offiziellen professionellen Fortschreibung der REN DHARK-Serie des HJB-Verlags absolut nichts zu tun; die Handlung entwickelte sich in eine völlig andere Richtung.
Noch nebenbeier: Der gefeuerte Autor war mit Kurt etliche Jahre befreundet, kennt das Lebenswerk des Verstorbenen fast noch besser als ich und war deshalb (abgesehen von seiner damaligen Tätigkeit als Lektor für den Kinderbuchverlag Die Büchermaus sowie für den BLITZ-Verlag) mein engster und bester Mitarbeiter und »Zusatzgedächtnis« bei meiner Bearbeitung der Raumschiff PROMET »Classics«; zudem schrieb er einige Zeit lang als Teamkollege Romane für meine Mystery-Serie Professor ZAMORRA: Manfred H. Rückert
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Erster Zyklus:
Nr. 6 Botschaft aus dem Gestern
Nr. 7 Im Zentrum der Galaxis
Nr. 8 Die Meister des Chaos
Drakhon-Zyklus:
Nr. 1 Das Geheimnis der Mysterious (Nr. 17)
Nr. 2 Die galaktische Katastrophe (Nr. 18)
Nr. 3 Der Letzte seines Volkes (Nr. 19)
Nr. 4 Die Herren von Drakhon (Nr. 20)
Nr. 5 Kampf um IKO 1 (Nr. 21)
Nr. 6 Sonne ohne Namen (Nr. 22)
Nr. 8 Herkunft unbekannt (Nr. 24)
Nr. 9 Das Sternenversteck (Nr. 25)
Nr. 10 Fluchtpunkt M 53 (Nr. 26)
Nr. 11 Grako-Alarm (Nr. 27)
Nr. 12 Helfer aus dem Dunkel (Nr. 28)
Nr. 13 Cyborg-Krise (Nr. 29)
Nr. 14 Weiter denn je (Nr. 30)
Nr. 15 Welt der Goldenen (Nr. 31)
Nr. 16 Die Verdammten (Nr. 32)
Nr. 18 Verlorenes Volk (Nr. 34)
Nr. 19 Heerzug der Heimatlosen (Nr. 35)
Nr. 20 Im Zentrum der Macht (Nr. 36)
Nr. 21 Unheimliche Welt (Nr. 37)
Nr. 23 Margun und Sola (Nr. 39)
BitWar-Zyklus
Nr. 1 Großangriff auf Grah (Nr. 41)
Nr. 2 Nach dem Inferno (Nr. 42)
Sonderbände:
Nr. 2 Gestrandet auf Bittan
Nr. 10 Ex
Nr. 13 Dreizehn
Nr. 14 Krisensektor Munros Stern
Nr. 18 Rebell der Mysterious
Sternendschungel Galaxis:
Nr. 5 Katastrophenkern Kallisto (mit Alfred Bekker)
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Zu erwähnen wäre noch, daß diese neu geschriebenen Bücher mit Ausnahme der Sonderbände und Paperbacks als Gemeinschaftswerk mehrerer Autoren verfaßt wurden und werden, deren einer ich bin. Wir schreiben nach Handlungs-Exposés, die für die Bände 68 von Manfred Weinland und ab Band 17 von Hajo F. Breuer verfaßt wurden bzw. werden.
Buch 16 schließt die alte Heftserie ab und mit Buch 17 beginnt ein neuer Zyklus und damit auch eine komplett neue Numerierung. Das heißt, Buch 17 ist Buch 1 des »Drakhon-Zyklus«, Buch 18 damit logischerweise Buch 2 und so fort in laufender Numerierung.
Nachdem dieser Zyklus nach 24 Bänden abgeschlossen ist und der nächste anfängt, beginnt die Numerierung abermals mit Buch 1
Und so weiter
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