Lina Romay (1964 – 2012)

Heute melde ich mich kurz aus dem Schreibexil zurück, leider wieder mit unerfreulichen Neuigkeiten.

Wie bekannt wurde, ist Lina Romay bereits am 15. Februar 2012 ihrer Krebserkrankung erlegen.

Lina Romay

Lina Romay, die in zahlreichen Filmen des spanischen Flutsch- und Sleaze-Meisters Jess Franco mitwirkte, muss den geneigten Lesern dieses Blogs sicher nicht extra vorgestellt werden. Die Unwissenden finden hier eine kleine aber feine Auswahl ihrer Werke.

Der Kommissar ist sehr betrübt 🙁

JESS FRANCOS PERVERSION (OT: FLORES DE PERVERSION), Spanien 2003

Regie: Jess Franco

Darsteller: Fata Morgana King, Carmen Montes, Eva Neumann, Exequiel Caldas, Rachel Sheppard, Martin Gardfield, Lina Romay

Laufzeit: 93 Minuten

Nachdem wir vor nicht allzu langer Zeit JESS FRANCOS PASSION besprochen haben, wollen wir uns nun dem nahezu zeitgleich gedrehten Gegenstück, JESS FRANCOS PERVERSION, widmen.

Der vorliegende Film basiert (sehr lose) auf den Werken des Marquis de Sade. Dieser war, wie wir alle wissen, ein großer Philosoph und sagenhafter Schweinepriester, welcher der Nachwelt einige denkwürdige Texte hinterlassen hat, die den geneigten Leser auch heute noch mit den Ohren schlackern lassen.

perversion1

Franco hat sich in seiner langen, langen Laufbahn schon des öfteren von den Werken des ‚göttlichen Marquis’ fasziniert gezeigt und in seinen Filme so manches Mal auf dessen Motive zurückgegriffen.
Doch bleiben wir zunächst bei JESS FRANCOS PASSION.

„JESS FRANCOS PERVERSION (OT: FLORES DE PERVERSION), Spanien 2003“ weiterlesen

JESS FRANCOS PASSION (OT: LAS FLORES DE LA PASION), Spanien/BRD 2005

Regie: Jess Franco

Darsteller: Fata Morgana King, Carmen Montes, Rachel Sheppard, Lina Romay

Laufzeit: 98 Minuten

Autogrammstunden sind ja eine feine Sache, aber primär wollen wir uns hier ja dem allseits beliebten Flutsch-Film widmen. Das letzte Review eines Streifens von Jess Franco liegt ja schon ein Weilchen zurück. Grund genug, eines der zahlreichen Werke des Meisters aus dem Hut zu zaubern und ein paar Worte darüber zu verlieren.

Der Film, dem wir uns heute widmen, stammt aus dem Jahr 2005 und gehört damit zu Francos Spätwerk. Kenner ahnen jetzt schon, was sie erwartet. Zeitgleich mit diesem Streifen kurbelte Jess noch seinen ähnlich gelagerten „FLOWERS OF PERVERSION“ herunter sowie etwas später „SNAKEWOMAN“. Sein Epos „A BAD DAY AT THE CEMETERY“ ist zwar wohl fertiggestellt, hat aber leider bis heute noch nicht das Licht der Welt erblickt.

Flowers of Passion 1

Aber bleiben wir bei „JESS FRANCOS PASSION“ und werfen einen genaueren Blick darauf.

„JESS FRANCOS PASSION (OT: LAS FLORES DE LA PASION), Spanien/BRD 2005“ weiterlesen

DIE SKLAVINNEN (aka: SWEDISH NYMPHO SLAVES); Schweiz 1976

Regie: Jess Franco

Drehbuch: Erwin C. Dietrich

Darsteller: Lina Romay, Martine Stedil, Víktor Mendes, Esther Moser, Peggy Markoff, Aida Vargas, Jesus Franco, Raymond Hardy

Laufzeit: 73 bzw. 80 Minuten… wer weiß es genau….?!

Martine, die blonde knackige Tochter des ziemlich feisten und comic-begeisterten Millionärs Radeck, ist verschwunden. Dieser lässt nichts unversucht, sie aus den Klauen ihrer mutmaßlichen Entführer zu befreien. Zunächst krallt sich Radeck die dralle Armina, eine Bordell-Chefin, die ihre Finger außerdem dick im Drogengeschäft hat. Diese hatte zuletzt mit Martine zu tun und so setzt man alles daran, Armina zum Plaudern zu bringen, wozu auch glühende Zigarettenkippen beitragen. In aufregenden Rückblenden erfahren wir schließlich, was sich wirklich abgespielt hat…

Die Sklavinnen 1

Ein Franco aus der Dietrich-Ära… Oha, da weißt der geneigte Zuschauer sofort, was kommt. Das Budget liegt über dem normalen Franco-Level und der Film selbst macht einen durchaus professionellen Eindruck. Ich persönlich mag ja die alten Franco/Dietrich-Co-Produktionen sehr, obwohl die Filme, bei denen Flutsch-Franco völlig freie Hand hatte, stets eine schöne Spur durchgeknallter waren.
Jedenfalls fühlte ich mich von den „Sklavinnen“ gut unterhalten. Freilich gab es in der Handlung immer wieder lustige Sprünge – und zwar immer dann, wenn’s an die prall gefüllten Fleischtöpfe der niederen Instinkte ging. Will sagen, sobald die harte Fleischwurst-Action angesagt war, erfolgte ein auffälliger Cut. Sehr schade… Wie bereits erwähnt, kursiert allerdings wohl auch eine 80-Minuten-Fassung dieses Films auf DVD.

Die Sklavinnen 2

Aber auch ohne die eindeutigen Porn-Szenen weiß „Die Sklavinnen“ bei Laune zu halten. Die Story ist halbwegs rund und Jess Franco, der den halben Film über seine dralle Lina foltern darf, ist ein echter Kracher vor dem Herrn.
Mein Fazit: Ein schmierig-sleaziger kleiner Krimi mit der Extra-Dosis Hupen. Quasi ein typisches Kind seiner Zeit, wie es in dieser Form heutzutage wohl niemand mehr auf die Leinwand zu bringen wagen würde. Partyspaß für Jedermann also, frauenfeindliche Entgleisungen inklusive!. Schnell empörte Latzhosenträgerinnen sollten freilich draußen bleiben!

Raki-o-Meter: Zwei bis drei Pülleken sollten reichen. Die gerade erwähnten Latzhosenträgerinnen sollten auf sechs Pülleken aufstocken, bevor sie sich dem Genuss des Films hingeben.

EINE JUNGFRAU IN DEN KRALLEN VON FRANKENSTEIN (aka: „LA MALEDICION DE FRANKENSTEIN“ / „THE EROTIC RITES OF FRANKENSTEIN“ / “DAS BLUTGERICHT DER GEQUÄLTEN FRAUEN”), Spanien 1972

Regie: Jess Franco

Darsteller: Dennis Price (Dr. Frankenstein), Howard Vernon (Cagliostro), Anne Libert (Melissa, das Vogelmädchen), Britt Nichols (Madame Orloff), Fernando Bilbao (Monster), Jesus Franco (Morpho), Lina Romay (Esmeralda)

Laufzeit: 82 Minuten

Kommen wir nun endlich zu einem absoluten Meilenstein der Filmgeschichte, dem letzten Jungfrauen-Film von Jess Franco. Unvorbereitete Leser hüpfen jetzt gleich zurück und lesen zur Einführung noch einmal meine Ergüsse zu „Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies sowie „… in den Krallen von Vampiren“, alle anderen bleiben bitte brav hier, denn jetzt geht’s ans Eingemachte!

Zur Story: Stellt euch einfach einen typischen Universal-Monster-Rally-Streifen auf Koks vor, unterlegt mit dem typischen Franco-Schwurmel-Jazz und ein paar Hupen. Das reicht nicht? Na gut, dann etwas ausführlicher…

Dr. Frankenstein und sein ulkiger Gehilfe Morpho (Jess Franco) haben ein Monster geschaffen (Hossa!). Es sieht aus wie ein silbern angepinselter Boris Karloff mit Bierbauch. Grunzen kann es aber schon ganz veritabel.

Das Monster

„Es ist vollbracht“, freut sich der Doc, doch noch bevor das Geschöpf vom Operationstisch klettern kann, naht das Unheil in Form von Melissa, dem tschilpenden Vogelmädchen (WTF?). Melissa – Anne Libert – hat Krallen und grüne Federn an den Händen, ansonsten sieht sie eigentlich ganz normal aus. Außer, dass sie eben vogelmäßig herumtschilpt. Achja, blind ist sie übrigens auch noch, wie wir später erfahren werden, dafür kann sie aber in die Zukunft sehen. Ok, letzteres kann ich auch. Ich seh mich dann immer mit Schatzi auf der Terrasse unserer gemeinsamen Villa auf Sardinien…
Ehm ja…. Melissa meuchelt flugs den Doc mithilfe ihrer praktischen Krallen, dann verschleppt sie mit einem Helfer das Monster zu ihrem Meister, dem Magier Cagliostro (Howard Vernon mit Ziegenbart und albernem Mäntelchen), der seine Opfer mittels gedanklicher „magnetischer Wellen“ kontrolliert. Cagliostro ist nämlich ein alter Neidhammel. Er hält sich für einen ganz tollen Hecht und möchte, dass das geklaute Monster ganz viele Frauen begattet. Das is ja schon mal ein töfte Plan und bürgt für weitere gute Unterhaltung.

Neidhammel und Vogelmädchen

Um die Dinge zu verkomplizieren, taucht nun Vera Frankenstein vor Ort auf, die Tochter des wackeren Docs. Naturgemäß glaubt sie nicht, dass ihr Vater eines natürlichen Todes gestorben ist und flugs holt sie ihn mittels eines „Tiefenstrahls“ für einige Minuten ins Leben zurück. Lange genug, damit er sie auf die Spur von Cagliostro setzen kann. Letzteres wiederholt sich im Film dann noch einige Male…
Just zu diesem Zeitpunkt erweckt der alte Neidhammel dann auch noch eine Untoten-Armee und dann überschlägt sich alles… 😉

Ja, alles überschlägt sich, das kann man auch so als Fazit festhalten. Das ist definitiv kein Film für Franco-Neulinge. Das Ganze beginnt noch als typischer Frankenstein-Film, aber spätestens als nach 3 Minuten das Vogelmädchen Melissa auftaucht, ist alles vorbei. Wir sind wieder einmal gefangen in der wilden, wundervollen Welt von Jess Franco, dem Flutsch-Meister.
Nein, im Ernst, das hier ist ein Franco für Fans. Er ist völlig gehirnalbern, aber trotzdem noch ziemlich stylisch. Verrückte Einfälle wie das lustige Vogelmädchen sprechen für sich. Das ist zwar rotzig heruntergekurbelt, aber trotzdem irgendwie liebevoll und mit einem gewissen Charme. Die aus diversen Franco-Filmen bekannte Crew tut ihr Bestes, um dem hanebüchenen Drehbuch gerecht zu werden. Lina Romay feiert hier als Zigeunermädchen Esmeralda übrigens einen ihrer ersten Auftritte in einem Jess Franco-Film ab.

Die Untoten-Armee

Wie üblich hat Flutsch-Meister Jess Franco auch diesen Film in mehreren Fassungen unters Volk geworfen. Auf der X-Rated-DVD des Films befindet eine der Versionen, in der die Damen mehr Kleidung anhaben. Im Bonus-Material des Films finden sich dann auch diverse Alternativ-Szenen mit Hupen und haarigen Vaginen, während die Damen im Hauptfilm eher bekleidet herumlaufen.

Fazit: Völlig töfte! Vorzugsweise sollte man sich diesen Film ansehen, wenn man sich generell für Francos Werke erwärmen kann und gerade die klassischen Frankenstein-Filme zu zahm findet. Wenn man dann auch noch alle Lampen am Brennen hat, dann ist das hier ein völliger Brüller. Ernst nehmen kann man das Ganze nicht, obwohl es Senòr Franco völlig knochentrocken herüberbringt. Da kennt er nix, der alte Schelm. Die X-Rated-DVD ist wie üblich für solch einen Nischen-Film völlig OK ausgefallen. Da kann man beherzt zugreifen.

Raki-O-Meter: Vier Rakis zwingend, bei jedem Auftritt des Vogelmädchens zwei weitere Rakis extra!!!

Franco für die Ohren!

Zum Vormerken:

OST-Cover

Wie ich bei Robert Monell lesen durfte, erscheint am 30.01.2009 “The Erotic and Painful Obsessions of Jess Franco”. Die CD enthält 3 Soundtracks von Gerhard Heinz, welche da wären: “Lolita am Scheideweg”, “Bloody Moon – die Säge des Todes” und “Die Nackten Superhexen vom Rio Amore” aka “The Story of Linda”

Klingt funky, meint der Kommissar. Schnell vorbestellen!

DIE RESIDENZ DER REITENDEN LEICHEN (OT: La mansión de los muertos vivientes aka: Mansion of the living dead), Spanien 1983

Regie: Jess Franco

Darsteller: Lina Romay (aufgeführt als Candy Coster), Robert Foster, Mabel Escaño, Albino Graziani, Mamie Kaplan, Jasmina Bell, Eva Leon

Länge: 93 Minuten

Ok, diesen Film habe ich als hübsch aufgemachte Doppel-DVD im Schuber auf einer dieser einschlägigen Filmbörsen für sagenhafte 3 Eiserne Männchen erstanden. Aus unerfindlichen Gründen hatte ich zwar das Gefühl, dass da unbedingt jemand einen Ladenhüter loswerten wollte, aber, hey, ein Film von Onkel Jess…. wer würde da einfach weitergehen?

Zur Handlung: Vier Mädels, die zu blöd zum Kacken sind, verschlägts….
Oh, hatten wir schon mal? Ok, dann anders….
Vier deutsche Kellnerinnen (gespielt von Lina Romay – mit blonder Perücke – und ein paar spanischen Landpomeranzen, die keiner kennt) verlassen die Heimat, um auf Gran Canaria mal so richtig auf den Pudding zu hauen. Die örtliche Hotel-Anlage macht allerdings einen ziemlich menschenleeren Eindruck (Running Gag des Films: „Die sind sicher alle am Strand“). Nur ein grenzdebiler Gärtner und der nicht minder seltsame Manager scheinen sich dort herumzutreiben. Wen wunderts da noch, dass die Mädels erst mal ausgiebig an sich selbst herumspielen? Damit ist dann schon mal ein guter Teil der Laufzeit gefüllt. Aber da es in diesem Film schließlich um lebende Leichen geht, gesellen sich schon bald ein paar untote Mönche zum frivolen Treiben…

Mönche

Was kommt wohl dabei heraus, wenn Flutsch-Meister Jess Franco einen inoffiziellen Nachklapper zur legendären Saga um die „Reitenden Leichen“ aufs Zelluloid kotzt? Erfahrene Leser dieses Blogs ahnen die Antwort bereits. Aber für die Novizen machen wir es wie immer etwas ausführlicher.

Niemand, der reinen Herzens ist, würde von Sénor Franco eine ernsthafte Fortsetzung zu Amando de Ossorios Grusel-Klassikern um die untoten Templer erwarten. Beabsichtigt hatte er selbst eine solche wohl auch nie, da er laut Interviews mit solchen Untoten nicht viel am Hut hat.

Der Film fängt mit der Ankunft der Mädels auf Gran Canaria ziemlich betulich an. Wer nun allerdings auf eine Steigerung des Tempos wartet – nun, der wartet vergebens.

Nach diversen mysteriösen Vorzeichen und unheilvollem Geraune verschwindet ein Mädchen nach dem anderen unter höchst seltsamen Umständen. Sie werden aufgrund ihrer Sündhaftigkeit nämlich von untoten Mönchen, den titelgebenden Leichen, geraubt. Der skurrile Nebenplot um den Manager, der seine ob dieser Behandlung mittlerweile etwas durchgeknallte Gespielin gerne ankettet, ist da nur das Sahnehäubchen.

Als die wandelnden Leichen endlich persönlich auf den Plan treten (da sind dann auch schon gut 40 Minuten des Films vorbei), erweisen sich auch diese sich nicht als so blutrünstig, wie man es denn aus anderen Filmen kennt. Die Untoten bezeichnen sich selbst als Katharer (öh?) und nennen sich das Tribunal der Männer mit der weißen Kutte und dem schwarzen Herzen. Hossa!

„Sie soll den Tod erleiden, während sie sündigt“, verkündigt der Ober-Leichi, während man eines der entführten Mädels in der Mangel hat. Flugs werden dem Opfer die Knöchel auseinandergezogen und nacheinander wuchten sich all die wackeren Mönche auf die junge Dame. „Vergib uns die Sünde, die wir aus Freundlichkeit begehen müssen, damit wir sie (das Opfer) vom Pfad der Perversion abbringen können“, bittet man dabei vorsorglich und weiter: „Man muss den verfluchten Samen in sie einspritzen“
Das tun sie dann auch alle.

Natürlich, als es zu doll wird, wird die entsprechende Maid dann hastig totgemacht. Schließlich ist man ja immer noch Mönch! Und so geht das dann lustig weiter bis zur herzerweichend-absurden Auflösung! Worte reichen nicht aus, um es zu beschreiben!

Dies ist definitiv kein Franco für Neulinge. Das ganze Geschehen bleibt geradezu grenzwertig surreal und die Darsteller agieren wie Schlafwandler. Man merkt immer noch die Klasse, zu der Jess Franco in seinen Hochzeiten fähig war, aber in diesem Film hat er sich schon ein gutes Stück von Klassikern wie „Vampyros Lesbos“ entfernt (ein ziemlich gutes Stück, um genau zu sein). Auch die sehr hübsche Dietrich-Ära liegt nun hinter ihm. Böswillige würden sagen: „Das ist ein schnell heruntergekurbelter alter Stinkkäse!“

Aber so böse sind wir natürlich nicht 😉 Die untoten Mönche sehen zwar aus, als hätten sie einen mittelschweren Fall von Akne plus einem ins Gesicht geklatschten Mozzarella und von tollen Effekten ist, abgesehen von einem dann und wann mal in die Kamera grinsenden Knochenmann, weit und breit nichts zu sein, aber trotzdem (oder vielleicht gerade deshalb) erkennt man die typische Handschrift des Meisters. Wenns wirklich mal zu betulich wird, macht der König der Wackel-Kamera halt mal einen beherzten Zoom in den Schritt einer der Protagonistinnen und schon ist die Welt wieder in Ordnung.

Lina Romay

Die besagte DVD dieses Films stammt übrigens aus dem bekannten Hause Laser Paradise und verfügt über eine einigermaßen matschige Bildqualität. Allerdings vermute ich stark, dass man diesen nicht ganz so bekannten Franco-Streifen hierzulande kaum einmal in besserer Qualität erblicken werden wird.

Raki-o-Meter: Vier Buddeln gebe ich für Franco-erfahrene Cineasten. Ungeübte Zuschauer sollten sich diesem Film nicht unter fünf Flaschen Raki und einer Flasche Grasovka nähern.

FRAUENGEFÄNGNIS (US: BARBED WIRE DOLLS), Schweiz 1975

Regie: Jess Franco

Darsteller: Lina Romay, Paul Müller, Monika Swinn, Erik Falk, Jess Franco u. a.

Länge: 77 Minuten

Für die persönlichen Notizen: Das ist der Film mit der unglaublichsten Zeitlupen-Sequenz der Filmgeschichte. Matrix und Max-Payne-mäßige Bullet-Time-Effekte sind ein Dreck dagegen!

Zurück zum Wesentlichen. Nachdem wir mit dem ersten Sasori-Film einen wirklich künstlerischen Beitrag zum WIP-Genre ausgesucht haben, kommen wir nun zu einem ausgesucht schmierigen Klassiker seiner Art… nur um mal den Gegensatz zu dokumentieren…

Ein Blick auf Cast & Crew macht einem sofort klar, dass wir es hier mit einem typischen Franco-Film zu tun haben. Die üblichen Verdächtigen sind alle am Start. Das bürgt natürlich schon einmal für gepflegte Unterhaltung mit Chips und Bier und der besten Freundin im Arm… immer vorausgesetzt, sie hat ein Herz für B – Z-Filme und den nötigen Humor, um das ganze Geraffel nicht allzu ernst zu nehmen.
„Frauengefängnis“ ist nämlich ein ziemlich programmatischer Titel. Hier wird aufs wesentliche reduziert und es geht gleich an die prall gefüllten Fleischtöpfe der niederen Instinkte.

Vorspann. Zu den Credits eine Panorama-Fahrt über den titelgebenden Frauenknast. Chicas mit dicken Wummen stehen auf den Mauern der Gefängnisinsel. „Hoho“, denkt sich der unvoreingenommene Betrachter, „mit denen ist sicher nicht gut Kirschen essen.“ Das Knast-Gemäuer scheine ich übrigens aus diversen anderen Filmen dieses Genres zu kennen, aber vielleicht schaue ich ja auch einfach nur zuviel von diesem Zeug 😉

Frauengefängnis1

„Drehbuch und Regie: Jess Franco“ flimmert es in blutroten Lettern über den Schirm…. und dann hören wir auch schon infernalisches Geschrei aus einer weiblichen Kehle.
Die nackig angekettete und ob der Zustände in der im Zuchthaus schon etwas grenzdebile Rosaria bettelt den gorillahaften Wärter (Erik Falk in einer seiner Paraderollen) an, ihr mit dem Fuß den außerhalb ihrer Reichweite hingestellten Napf mit Nudeln herüberzuschieben. „Hah, auf Staatskosten fressen!“, fällt diesem dazu nur ein und sogleich schwingt er wieder die Gerte, „Die anderen können krepieren – für dich zählt doch nur der eigene Nabel!“
Unnötig zu sagen, das Rosaria ob dieser ruppigen Behandlung endgültig die Sicherungen durchbrennen…
Die Direktorin (Monika Swinn – mit Monokel und äußerst knappen Shorts) sowie der Anstaltsarzt (Paul Müller – schön schmierig) sehen mit unbewegter Miene zu.

Am nächsten Tag wird eine neue Insassin eingeliefert: Maria (Lina Romay). Ihr Schicksal wird uns in der eingangs erwähnten unglaublichen Rückblende erklärt. Maria wurde von ihrem eigenen Vater (Jess Franco persönlich) sexuell angegangen. Naturgemäß zeigte sie sich darüber wenig erfreut und es kam zu einem wilden Gerangel, in dessen Verlauf sich Väterchen ganz unvorteilhaft die blöde Rübe anstieß. Für seinen finalen Exitus ist freilich eine ganz andere Person verantwortlich, das erfahren wir jedoch erst viel später im Film.
Die ganze geschilderte Sequenz wird in Zeitlupe dargestellt, ist dabei jedoch nicht in Slow Motion gefilmt, sondern Romay und Franco bewegen sich einfach nur unglaublich langsam, was absolut zum Schreien aussieht. Man erkennt dies auch wunderbar an einer Deckenlampe, die im Getümmel angestoßen wird und daraufhin in völlig normaler Geschwindigkeit an der Decke hin- und herpendelt. Das ist, mit Verlaub gesagt, der totale Hirnfick.

Frauengefängnis2

Maria landet jedenfalls in der Zelle von Rosaria und deren Mitgefangenen. Überflüssig zu sagen, dass die Mädels schon bald einen ausgelassenen Ausbruchsversuch starten. Gemeinsam wollen sie sich auf den Weg zum Gouverneur der Insel machen, um diesen über die menschenverachtenden Zustände in der Strafanstalt aufzuklären…

Soweit der Inhalt dieses epochalen Films, bei dem es sich um die erste Zusammenarbeit zwischen Jess Franco und dem Schweizer Produzenten Erwin C. Dietrich handelt. FRAUENGEFÄNGNIS bedient so ziemlich alle Klischees, die man von einem gepflegten WIP-Film erwartet. Insgesamt macht der Film mit all seinen misogynen Späßchen und dem rohen Look einen recht ruppigen Eindruck. Sorgfältige, ausgefeilte Kameraarbeit gibt es hier nicht. Der Tenor des Films ist grundsätzlich bierernst. Lediglich Sequenzen wie die Zeitlupen-Szene oder Figuren wie die gnadenlos überzeichnete Direktorin (die sich als Bettlektüre gerne mal Bücher über das Dritte Reich reinpfeift, bevor man ihr die nächste neue Gefangene als Betthupferl zuführt) sorgen für das ein oder andere entspannte Grinsen. Immer vorausgesetzt, man bringt den nötigen Humor für diese Sorte Film mit. Birkenstocktragende Gutmenschen werden sich ob der zahlreichen frauenfeindlichen Entgleisungen freilich mit Grausen abwenden.

Raki-o-Meter: Vier von fünf Rakis werden dringend empfohlen. FRAUENGEFÄNGNIS besitzt weder die Klasse von VAMPYROS LESBOS oder SIE TÖTETE IN EKSTASE. Und auch im WIP-Genre selbst gibt es zweifelsfrei bessere Filme, siehe hierzu auch SASORI. FRAUENGEFÄNGNIS ist, offen gesagt, ganz einfach ein schnell heruntergekurbelter, schmieriger Trash-Film, der seinerzeit ein bestimmtes Publikum bedienen und dabei möglichst viel Cash einfahren sollte. Spaß macht er dennoch, sogar eine ganze Menge. Aber Hallo!!!

ROSSA VENEZIA – AUS DEM TAGEBUCH EINER TRIEBTÄTERIN, Italien/Deutschland 2003

Regie: Andreas Bethmann

Darsteller: Sabine Ironheart, Marianna Bertucci, Romana, Jess Franco, Lina Romay u. v. a.

Länge: 155 Minuten (Full Uncut Export Version) / 103 Minuten (Directors Cut) / 107 Minuten (German Giallo Version) / 61 Minuten (Hardcore Version)

Venedig.
Nathalie Baldassari ertappt ihren forschen Ehemann beim Fremdgehen mit einer Prostituierten im heimischen Schlafzimmer und verarbeitet das Pärchen an Ort und Stelle auf drastische Weise zu Hackepeter.
Im Gefängnis hat sie dafür nichts zu lachen, denn Romana, die dominante Leiterin, führt ein ziemlich strenges Regiment.
Nach 10 harten Jahren wird Nathalie entlassen – wegen guter Führung! Mittlerweile hat sich ihr Frauenhass allerdings ins Unermessliche gesteigert.
Sie mietet ihr altes Haus und startet von dort aus eine Reihe blutiger Morde an knackigen, jungen Frauen, an denen sie sich freilich zunächst ausgiebigst verlustiert, was wiederum Anlass zu viel nackter Haut gibt.
Lange Zeit tappt die Polizei im Dunkeln, doch dann kommt man ihr endlich auf die Spur….

Baldassari im Knast

Die Inhaltsangabe spricht für sich. Wer Andreas Bethmanns Filme nicht mag, kann den Rest des Textes also getrost überspringen.

Bethmann, fleißiger Filmer aus deutschen Landen und Betreiber des exzellenten DVD-Labels X-RATED, hat uns schon mit vielem hübschen Streifen beglückt: ANGEL OF DEATH – FUCK OR DIE, GEHEIME SPIELE JUNGER MÄDCHEN, DÄMONENBRUT, SCHULMÄDCHEN-REPORT 2000 – FEUCHTE MÖSEN NACH SCHULSCHLUSS und nicht zuletzt dem abgefahrenen VEGETARIERINNEN ZUR FLEISCHESLUST GEZWUNGEN – PART 2.

In ROSSA VENEZIA hat Bethmann seine Lieblings-Themen in einem Film zusammengepackt. So verkündet der Klappentext dann auch vollmundig: “THE FIRST HORROR SPLATTER HARDCORE WOMEN-IN-PRISON GIALLO EVER MADE”

Klingt nach einer derben Mischung – und kommt auch genauso daher! Kein Wunder also, dass sich Bethmann entschlossen hat, den Film nicht bei seinem eigenen Label zu veröffentlichen, sondern stattdessen bei den Italienern vorstellig geworden ist.

Eine kluge Entscheidung, denn in Deutschland hätte der Film aufgrund seiner permanenten Verbindung von Hardcore-Sex und brutaler Gewalt zweifellos gehörig eins auf die Mütze bekommen.

ROSSA VENEZIA kommt in einer überdimensionierten Edel-Box daher. Darin enthalten sind ein großes Poster mit dem Cover-Motiv, ein leider zu klein ausgefallenes T-Shirt sowie der Hauptfilm in den 3 oben erwähnten Fassungen inklusive reichlich Bonus-Material und einer Soundtrack-CD.

Aber kommen wir zu der wichtigen Frage: Ist ROSSA VENEZIA ein guter Film?

Das lässt sich nicht ohne weiteres beantworten. Die schauspielerischen Leistungen der Darsteller reichen von gut bis grausig, das Gleiche gilt die gezeigten Spezialeffekte. Mit diesen Punkten kann man jedoch durchaus leben. Sehr positiv hervorzuheben sind die poetischen inneren Monologe und Tagebuch-Aufzeichnungen der Killerin sowie der atmosphärische Soundtrack.

Man merkt dem Film an, dass Bethmann versucht, hier ambitionierter als früher zu Werke zu gehen. ROSSA VENEZIA hat deshalb einige starke Bilder zu bieten, so die ein oder andere Hommage an Lucio Fulci, auf dessen Kerbholz so schöne Filme gehen wie “NEW YORK RIPPER” und “EIN ZOMBIE HING AM GLOCKENSEIL”. Die Cameo-Auftritte von Jess Franco, dem spanischen Meister des Flutsch-Films, sowie seiner Muse Lina Romay tragen ihren Teil zum Gelingen des Films bei.

Lina Romay und Jess Franco

Der Schauplatz Venedig ist allerdings leider fast völlig verschenkt worden. Der Film spielt sich – von einigen sehr hübschen Lagunen-Fahrten abgesehen – zumeist im Haus der Killerin ab.

Dazu kommt, dass die Full Uncut Export-Fassung mit ihren strammen 155 Minuten arg lang geworden ist. So nett der Anblick der leckeren jungen Damen, die alle aus dem bekannten ungarischen Dorf Fötzelek zu stammen scheinen, auch ist, zu einem geregelten Spannungsfluss tragen sie wenig bei. Zu oft verliert sich die Ultra-Lang-Fassung in langgezogenen Neben-Plots.

Straffer kommt da schon die German Giallo Version daher. Diese ist um einen Großteil der Hardcore-Sex-Szenen erleichtert und auch die Gewalt-Exzesse sind abgemildert, was den Film um einiges flüssiger macht. Die sehr hübsche 16mm-Filmsimulation ist ebenfalls sehr angenehm anzuschauen.

Persönlich bevorzuge ich den im Jahr 2007 erschienenen Directors Cut des Films. In dieser Version hält der Streifen durchweg bei Laune, ohne dass sich Ermüdungserscheinungen irgendwelcher Art einstellen.

Die Hardcore-Version des Streifens beschränkt sich darauf, die Rahmenhandlung ganz wegfallen zu lassen und stattdessen ausschließlich die saftigen Szenen des Films aneinanderzureihen. Muss man nicht wirklich gesehen haben – es sei denn, man will sich mal wieder gepflegt die Fleischpeitsche polieren.

Lekker Bondage :P

Zum Fazit: Das oben Geschilderte mag negativ klingen, aber ROSSA VENEZIA ist ein durchaus beachtlicher Streifen, dem lediglich ein strafferes Drehbuch und der ein oder andere professionellere Schauspieler gutgetan hätten. Der Directors Cut ist auf jeden Fall der Ultra-Lang-Fassung vorzuziehen.
Was Bethmann hier abliefert, hat man – trotz diverser Abstriche, die man nun einmal machen muss – so noch nicht auf der Leinwand gesehen. Für Freunde von großen Hupen und des roten Saftes ein unbedingtes Muss!

Raki-o-Meter: Diesen Film sollte man mit der besten Freundin im Arm und sehr, sehr vielen bunten Getränken genießen. Ist wie “Herr der Ringe”: Ein guter Film, ein sehr langer Film – nur mit mehr Titten. Viel mehr Titten…

JACK THE RIPPER – DER DIRNENMÖRDER VON LONDON

Deutschland/Schweiz 1976

Regie: Jess Franco

Darsteller: Klaus Kinski, Josephine Chaplin, Andreas Mannkopff, Herbert Fux, Lina Romay

Länge: 92 Minuten

Dr. Orloff (Kinski) ist ein Arzt mit einer kleinen Praxis in London, wo er aufopferungsvoll die Armen der Stadt behandelt. Leider hat der gute Mann aber ordentlich einen an der Waffel, denn nächtens begibt er sich auf die Jagd nach leichten Mädchen, um diese kunstfertig in ihre Bestandteile zu zerlegen. Wie so oft hat dies seine Ursache in einem Kindheitstrauma. Inspektor Selby ist dem brutalen Prostituierten-Mörder jedoch dicht auf den Fersen. Unterstützt wird er dabei von seiner balletttanzenden Freundin, die sich heimlich als Hure verkleidet, um so in einschlägigen Bars den Ripper anzulocken…

JACK THE RIPPER unterscheidet sich gleich in doppelter Weise von den übrigen Jess-Franco-Filmen, die auf diesen Seiten bisher gewürdigt wurden. Zum einen wird die oben geschilderte Geschichte vergleichsweise konsequent heruntererzählt, ohne zwischendurch in ein filmisches Delirium zu verfallen, zum anderen hatte Franco hier etwas mehr Geld zur Verwirklichung seiner filmischen Vision zur Verfügung.

Hier arbeitete er nämlich mit dem Schweizer Produzenten Erwin C. Dietrich zusammen, der uns so nette Filme beschert hat wie: DIE WILDGÄNSE KOMMEN, ROLLS ROYCE BABY oder BLUTJUNGE VERFÜHRERINNEN. JACK THE RIPPER war nicht die einzige Co-Produktion der Beiden und macht für die Verhältnisse eines Jess Francos einen recht professionellen Eindruck.

Eine ernsthafte Aufarbeitung des Jack-the-Ripper-Themas sollte allerdings niemand erwarten, der halbwegs bei klarem Verstand ist. Franco schert sich nicht groß um die historischen Fakten und liefert stattdessen eine klassische Schauer-Mär, gewürzt mit Blut und etwas nackter Haut.

Mitfiebern, wer denn nun letztendlich der brutale Mörder ist, kann man nicht, denn schon nach dem Vorspann ist klar, dass es sich bei dem Ripper um den bei Tageslicht so menschenfreundlichen Dr. Orloff handelt. Dafür wird dieser jedoch von unser aller Klaus Kinski bravourös verkörpert. Wenig Schauspieler waren so gut geeignet, den Zwiespalt zwischen Genie und Wahnsinn auf der Leinwand darstellen zu können.

Die sonstigen schauspielerischen Leistungen in JACK THE RIPPER sind freilich nicht ganz so atemberaubend, so zeichnet sich Andreas Mannkoppf als wackerer Inspektor vor allem dadurch aus, dass er den ganzen Film über nur einen einzigen Gesichtsausdruck zur Schau trägt. Josephine Chaplin agiert nicht ganz so fulminant wie ihr berühmter Vater, dafür liefert jedoch Herbert Fux als versoffener Fischer Charlie ein kleines Kabinettstückchen ab und sorgt für eine Prise Humor in dem düsteren Grusel-Streifen. Lina Romay, seit den 70ern eine von Francos bevorzugten Darstellerinnen und spätere Ehefrau, liefert ebenfalls eine solide Leistung und darf überdies ein frivoles Liedchen trällern, bei dem sie ihre nackige Kehrseite herzeigt, bevor sie dann vom Ripper zu Hackepeter verarbeitet wird.

Lina Romay und Klaus Kinski

Drastische Effekte sieht man eher wenige, am ehesten vielleicht bei dem Mord an Lina Romay. Dafür muss man jedoch anerkennen, dass Franco eine klassische Grusel-Film-Atmosphäre auf Zelluloid gebannt hat, die einen in ihren besten Momenten unwillkürlich an alte Hammerproduktionen denken lässt. Anzumerken ist, dass der Film komplett in Zürich gedreht wurde – abgesehen von einer kurzen Aufnahme von Big Ben im Vorspann des Films. In Anbetracht dieser Umstände ist es Franco erstaunlich gut gelungen, die typische nebelverhangene Szenerie einzufangen, die für einen Film mit solcher Thematik nötig ist. Freilich, das Gewässer, das dem geneigten Zuschauer hier als Themse verkauft wird, sorgt unweigerlich für dezentes Kichern. Letzten Endes sieht man jedoch großzügig darüber hinweg, da ansonsten der positive Gesamteindruck überwiegt.

Insgesamt ist JACK THE RIPPER kein wirklich spannender Thriller, dazu ist der Aufbau des Films zu gradlinig und die Identität des Mörders zu schnell klar. Trotzdem ist Franco hier ein sehr schöner, atmosphärischer Film gelungen, der durch die schönen Aufnahmen des nebelverhangenen London/Zürich lebt und durch seinen über jeden Zweifel erhabenen Hauptdarsteller lebt.

Die DVD: Die JACK THE RIPPER-DVD bildet den Auftakt von Erwin C. Dietrichs höchst empfehlenswerter JESS FRANCO COLLECTION, von der zum Zeitpunkt dieses Reviews schon einige weitere Titel erschienen sind. Das Bild ist für einen Nischenfilm dieser Art und diesen Alters von einer Brillanz, die einem glatt den Unterkiefer zu Boden poltern lässt. Eines der interessantesten Features im Bonus-Bereich der DVD bildet denn auch die Dokumentation über die Restaurierung des Films. Daneben gibt es noch einen hörenswerten Audiokommentar von Erwin C. Dietrich, eine geschnittene Szene, Infos über den historischen Ripper-Fall und weiteres mehr. Bei der Qualität der Scheibe insgesamt fragt man sich ernsthaft, warum dies bei ein solchen Special-Interest-Film möglich ist, man im Gegensatz dazu bei bekannteren Film-Klassikern oft genug mit billigen Spar-Versionen abgefertigt wird. Kaufen!

Raki-o-Meter: Unvorbereitete Gemüter sollten einen leckeren Raki im Gepäck haben, Cineasten können den Film aber durchaus auch nüchtern ansehen.