FREITAG DER 13. (OT: FRIDAY THE 13TH), USA 1980

Regie: Sean S. Cunningham

Darsteller: Betsy Palmer (Mrs. Voorhees), Adrienne King (Alice), Jeannine Taylor (Marcie), Robbi Morgan (Annie), Kevin Bacon (Jack)

Laufzeit: 95 Minuten

Ich hoffe, ihr habt den Fasteleer alle gut überstanden. Jetzt, da wir hier in Kölle alle wieder wach sind, geht es sicher wieder etwas regelmäßiger weiter 🙂

Nach unserer kleinen Einleitung gehen wir heute gleich in die Vollen und widmen uns dem ersten Teil dieser langlebigen, brunzblöden und dabei so überaus unterhaltsamen Reihe.

Da ich davon ausgehe, dass kaum ein Mensch den Film kennt (Achtung: Ironie!), erst mal grob zur Story:

Im Jahr 1958 werden im beschaulichen Camp Crystal Lake zwei Aufseher von einem mysteriösen Killer ermordet. Daraufhin schließt das Lager erst mal seine Pforten.
Erst am 13. Juni 1980 kommt wieder Leben in die Bude. Trotz ominöser Warnungen von Seiten der einheimischen Bevölkerung übernimmt Steven Christy das Lager und macht Camp Crystal Lake für die Sommersaison fit. In kleinen Informationshäppchen erfährt der geneigte Zuschauer, dass schon vorher versucht wurde, das Camp wieder zu eröffnen. Dies sei aber durch Brandstiftung und Vergiftung des Trinkwassers immer wieder verhindert worden. Da schwant einem ja schon nix gutes für Christy und seine tollkühne Crew!
Und tatsächlich: In der Nacht beginnt ein unheimlicher Killer die muntere Truppe auf recht farbenfrohe Weise zu dezimieren: Schlitz-Krach-Schplötz!

Tjaha, soviel in aller Kürze. Wirklich alle, alle waren begeistert von diesem Kleinod des zeitgenössischen Schmantz-Films, sieht man einmal von den üblichen Miesmachern und verbiesterten Jugendschützern ab. Selbst die Bravo war hingerissen und feierte den Film ordentlich ab!

Natürlich hat sich Mr. Cunningham bei seinem Epos schamlos bei italienischen Vorbildern (genannt sei hier Mario Bavas „Reazione a catena“ / „Im Blutrausch des Satans“ / „Bay of Blood“ aus dem Jahr 1971) bedient.

Mrs. Voorhees

Darüber hinaus war Cunninghams Film, wie bereits in der Einleitung erwähnt, ein direkter Nachklapper zu John Carpenters „Halloween“, der sich allerdings ebenfalls an italienischen Vorbildern orientierte.

Im Vergleich zu „Halloween“ – der relativ unblutig, aber dafür umso spannender daherkam – ist „Freitag der 13.“ eine zünftige Schlachtplatte. Mit deftigen Effekten wird nicht gegeizt. Und natürlich wird auch die Kernbotschaft viel deutlicher herausgeschält.

Auch in „Halloween“ ging es natürlich um „unzüchtige“ Teenager, die von einem durchgedrehten Killer eins auf die Mütze bekamen, wobei nur das „brave“ Mädchen überlebt. Aber erst in „Freitag der 13.“ – der genau dasselbe Schema benutzt – wurde der Zusammenhang überdeutlich herausgeschält, bis es auch der letzte Gehirnzwerg die Botschaft verstanden hatte.

Vorehelicher Sex, Dope rauchen, die Hupen herzeigen? Hossa, mach schon mal dein Testament! In „Freitag der 13.“ folgte die Strafe auf den Fuß. Und das nicht elegant-feinsinnig, sondern schön grob mit dem Hackebeil!

Keine Frage, das muss man mögen! Wer stilvollen Grusel sucht, ist hier eher fehl am Platz, denn hier gibt’s grob was auf die Plauze.

Wer hier nun übrigens vom legendären Hockey-Masken-Jason angelockt worden ist – wie man ihn auch im Remake/Reboot zu Gesicht bekommt, hat in diesem Film – ohne jetzt spoilern zu wollen, schlechte Karten. Hier gibt es weder einen Jason noch die berühmte Maske. All das kam erst später!

Aber dazu kommen wir natürlich in den weiteren Folgen unserer kleinen Retrospektive.

Alice am See

Fürs erste mein Fazit: Nüchtern anfangen, dann bei jedem Mordopfer einen zuppeln und begeistert mitjohlen! Das Finale ist ganz großes Kino! „Freitag der 13.“ hat – genau wie „Halloween“ einen bleibenden Eindruck im Genre hinterlassen und macht, Spaß am Schund vorausgesetzt, auch heute noch Spaß. Der kleine Schluss-Schocker – Kenner wissen wieder, was ich meine – ist im übrigen auch heute noch effektiv.

Raki-o-Meter: Kann durchaus nüchtern betrachtet werden – ein Faible für Horror-Filme vorausgesetzt. Rakis schaden dennoch nicht!

Kommissar Lehmann

Autor: Kommissar Lehmann

Wenn ihr euch bewegt, sehe ich das!

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