K3 – PRISON OF HELL, Deutschland 2009

Regie: Andreas Bethmann

Darsteller: Suzie-Anne, Candy Sue, Thomas Goldmann, Bianca Germany, Jana Lastovichova, Bertucci, Arni, Miss Aleister, Michael Lütte, Mirka Oplustilova, Manuela Mundfaul, Dirk, Natascha Wetzig, Ingrid Ingwer u. a.

Laufzeit: 106 Minuten (Exportversion und deutsche Kino-Version)

„Runter mit dem Höschen – zeig dein Döschen!“ – Bei solch markigen Ansagen weiß der geneigte Zuschauer doch gleich, was die Stunde geschlagen hat. Genau, wir befinden uns mitten drin im neuesten “Lustspiel” von Andreas Bethmann!

K3

Nachdem die Promo-DVD dieses geschmackssicheren kleinen Films schon geraume Zeit erhältlich war, ist nun auch endlich die offizielle Scheibe im Handel und gleich auf meinem Bestellzettel gewandert.

Neugierig geworden? Dann lest flugs weiter!

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FRAUENGEFÄNGNIS (US: BARBED WIRE DOLLS), Schweiz 1975

Regie: Jess Franco

Darsteller: Lina Romay, Paul Müller, Monika Swinn, Erik Falk, Jess Franco u. a.

Länge: 77 Minuten

Für die persönlichen Notizen: Das ist der Film mit der unglaublichsten Zeitlupen-Sequenz der Filmgeschichte. Matrix und Max-Payne-mäßige Bullet-Time-Effekte sind ein Dreck dagegen!

Zurück zum Wesentlichen. Nachdem wir mit dem ersten Sasori-Film einen wirklich künstlerischen Beitrag zum WIP-Genre ausgesucht haben, kommen wir nun zu einem ausgesucht schmierigen Klassiker seiner Art… nur um mal den Gegensatz zu dokumentieren…

Ein Blick auf Cast & Crew macht einem sofort klar, dass wir es hier mit einem typischen Franco-Film zu tun haben. Die üblichen Verdächtigen sind alle am Start. Das bürgt natürlich schon einmal für gepflegte Unterhaltung mit Chips und Bier und der besten Freundin im Arm… immer vorausgesetzt, sie hat ein Herz für B – Z-Filme und den nötigen Humor, um das ganze Geraffel nicht allzu ernst zu nehmen.
„Frauengefängnis“ ist nämlich ein ziemlich programmatischer Titel. Hier wird aufs wesentliche reduziert und es geht gleich an die prall gefüllten Fleischtöpfe der niederen Instinkte.

Vorspann. Zu den Credits eine Panorama-Fahrt über den titelgebenden Frauenknast. Chicas mit dicken Wummen stehen auf den Mauern der Gefängnisinsel. „Hoho“, denkt sich der unvoreingenommene Betrachter, „mit denen ist sicher nicht gut Kirschen essen.“ Das Knast-Gemäuer scheine ich übrigens aus diversen anderen Filmen dieses Genres zu kennen, aber vielleicht schaue ich ja auch einfach nur zuviel von diesem Zeug 😉

Frauengefängnis1

„Drehbuch und Regie: Jess Franco“ flimmert es in blutroten Lettern über den Schirm…. und dann hören wir auch schon infernalisches Geschrei aus einer weiblichen Kehle.
Die nackig angekettete und ob der Zustände in der im Zuchthaus schon etwas grenzdebile Rosaria bettelt den gorillahaften Wärter (Erik Falk in einer seiner Paraderollen) an, ihr mit dem Fuß den außerhalb ihrer Reichweite hingestellten Napf mit Nudeln herüberzuschieben. „Hah, auf Staatskosten fressen!“, fällt diesem dazu nur ein und sogleich schwingt er wieder die Gerte, „Die anderen können krepieren – für dich zählt doch nur der eigene Nabel!“
Unnötig zu sagen, das Rosaria ob dieser ruppigen Behandlung endgültig die Sicherungen durchbrennen…
Die Direktorin (Monika Swinn – mit Monokel und äußerst knappen Shorts) sowie der Anstaltsarzt (Paul Müller – schön schmierig) sehen mit unbewegter Miene zu.

Am nächsten Tag wird eine neue Insassin eingeliefert: Maria (Lina Romay). Ihr Schicksal wird uns in der eingangs erwähnten unglaublichen Rückblende erklärt. Maria wurde von ihrem eigenen Vater (Jess Franco persönlich) sexuell angegangen. Naturgemäß zeigte sie sich darüber wenig erfreut und es kam zu einem wilden Gerangel, in dessen Verlauf sich Väterchen ganz unvorteilhaft die blöde Rübe anstieß. Für seinen finalen Exitus ist freilich eine ganz andere Person verantwortlich, das erfahren wir jedoch erst viel später im Film.
Die ganze geschilderte Sequenz wird in Zeitlupe dargestellt, ist dabei jedoch nicht in Slow Motion gefilmt, sondern Romay und Franco bewegen sich einfach nur unglaublich langsam, was absolut zum Schreien aussieht. Man erkennt dies auch wunderbar an einer Deckenlampe, die im Getümmel angestoßen wird und daraufhin in völlig normaler Geschwindigkeit an der Decke hin- und herpendelt. Das ist, mit Verlaub gesagt, der totale Hirnfick.

Frauengefängnis2

Maria landet jedenfalls in der Zelle von Rosaria und deren Mitgefangenen. Überflüssig zu sagen, dass die Mädels schon bald einen ausgelassenen Ausbruchsversuch starten. Gemeinsam wollen sie sich auf den Weg zum Gouverneur der Insel machen, um diesen über die menschenverachtenden Zustände in der Strafanstalt aufzuklären…

Soweit der Inhalt dieses epochalen Films, bei dem es sich um die erste Zusammenarbeit zwischen Jess Franco und dem Schweizer Produzenten Erwin C. Dietrich handelt. FRAUENGEFÄNGNIS bedient so ziemlich alle Klischees, die man von einem gepflegten WIP-Film erwartet. Insgesamt macht der Film mit all seinen misogynen Späßchen und dem rohen Look einen recht ruppigen Eindruck. Sorgfältige, ausgefeilte Kameraarbeit gibt es hier nicht. Der Tenor des Films ist grundsätzlich bierernst. Lediglich Sequenzen wie die Zeitlupen-Szene oder Figuren wie die gnadenlos überzeichnete Direktorin (die sich als Bettlektüre gerne mal Bücher über das Dritte Reich reinpfeift, bevor man ihr die nächste neue Gefangene als Betthupferl zuführt) sorgen für das ein oder andere entspannte Grinsen. Immer vorausgesetzt, man bringt den nötigen Humor für diese Sorte Film mit. Birkenstocktragende Gutmenschen werden sich ob der zahlreichen frauenfeindlichen Entgleisungen freilich mit Grausen abwenden.

Raki-o-Meter: Vier von fünf Rakis werden dringend empfohlen. FRAUENGEFÄNGNIS besitzt weder die Klasse von VAMPYROS LESBOS oder SIE TÖTETE IN EKSTASE. Und auch im WIP-Genre selbst gibt es zweifelsfrei bessere Filme, siehe hierzu auch SASORI. FRAUENGEFÄNGNIS ist, offen gesagt, ganz einfach ein schnell heruntergekurbelter, schmieriger Trash-Film, der seinerzeit ein bestimmtes Publikum bedienen und dabei möglichst viel Cash einfahren sollte. Spaß macht er dennoch, sogar eine ganze Menge. Aber Hallo!!!

SASORI – SCORPION (JOSHUU 701-GOU: SASORI), Japan 1972

Regie: Shunya Ito

Darsteller:
Meiko Kaji
Rie Yokoyama
Isao Natsuyagi
Yayoi Watanabe u. a.

Länge: 87 Minuten

Widmen wir uns heute erstmals fernöstlichen Perlen der Filmkunst sowie dem schönen Genre des WIP-Films. Also quasi gleich das Beste zweier Welten 😛

Oho, geht gleich gut los…. „Das Gefängnis und die dargestellten Personen sind rein fiktional“, klären uns die Untertitel auf. Danach geht’s ohne viel Trara auch gleich in die Vollen.

Wir befinden uns in einem japanischen Frauenknast. Während der Verleihung einer Urkunde an den Direktor büxen zwei Insassinnen aus. „Ich kenn nur eine, der ich so was zutraue“, raunt eine Mit-Gefangene mysteriös. Einen Moment später verfolgt der geneigte Zuschauer die Flucht der beiden Mädels. Lange dauert sie allerdings nicht, denn flott werden die renitenten Damen wieder eingefangen- Natürlich nicht, ohne für ihre Aufsässigkeit vorher noch ordentlich was mit dem Gewehrkolben auf die Mütze zu bekommen…

Und damit sind wir erst beim Vorspann!

Zu den Credits paradiert dann eine Rotte nackiger Gefängnisinsassinnen über den Bildschirm, während der todtraurige Titelsong (gesungen übrigens von der Hauptdarstellerin persönlich) zu hören ist. „Frauen und ihr Herz – dies ist ihr Rachelied“, lautet eine Zeile und darum geht’s dann auch in diesem schönen Film.

Sasori 1

Eine der beiden Damen – Nami Matsushima, genannt Sasori (umwerfend gespielt von Meiko Kaji) – landet nun erst mal in Einzelhaft, wo sie sadistischen Quälereien von Seiten des Wachpersonals ausgesetzt ist. In Rückblenden erfahren wir ihre Geschichte.

Matsu wurde von ihrem Liebhaber, dem Drogenfahnder Sugimi, nämlich verraten und übel aufs Kreuz gelegt. Verletzt und entwürdigt beschließt sie, sich an dem korrupten Kerl zu rächen, aber das geht gründlich in die Hose. Matsus Mordversuch schlägt fehl, weshalb sie für mehrere Jahre eingebuchtet wird.

Zurück in der Gegenwart: Matsu erträgt ihr Los still und nimmt scheinbar jede Demütigung hin, um dann plötzlich blitzartig zurückzuschlagen. Tatsächlich spricht sie wahrscheinlich keine 4 Sätze im ganzen Film, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Sie ist ganz zur entmenschten Rache-Maschine geworden.

Nach einer Kürzung der Lebensmittelrationen kommt es zu einem Gefangenenaufstand und im Zuge dieser Ereignisse gelingt Matsu nun abermals die Flucht. Ganz in Schwarz gekleidet macht sie sich auf den Weg, um sich endlich an Sugimi zu rächen…

Das war mal wieder eine etwas längere Zusammenfassung des Inhalts, aber für Qualität muss man sich eben Zeit nehmen!
Was auf den ersten Blick nach dem typisch sleazig-schmierigen Women-in-Prison-Filmchen klingt, die uns allen so viel Freude bereiten, kommt tatsächlich überaus wirkungsvoll und durchaus arty daher.

Sasori 2

Natürlich finden wir auch hier die genretypischen Zutaten. Die neckische Gemeinschafts-Duschszene der weiblichen Insassinnen fehlt ebenso wenig wie ein lesbisches Intermezzo und die üblichen Demütigungen und Gewaltexzesse.
Der Unterschied zum herkömmlichen WiP-Film besteht darin, wie all diese Zutaten in Szene gesetzt sind. Die Bildsprache in Sasori ist auf einem hohen Niveau angesiedelt und sogar gesellschaftskritische Untertöne werden erstaunlicherweise nicht ausgespart. Die teils recht surrealen Einfälle der Regie (Stichwort: Drehbühne!!!) sind auch heute noch beeindruckend und heben den Film über seine Genre-Kollegen hinaus.

Sasori steht und fällt allerdings natürlich mit seiner Hauptdarstellerin. Meiko Kaji spielt die Skorpionin mit absoluter Hingabe. Zunächst noch das naive Mädchen, welches sich von seinem korrupten Bullenfreund in die Pfanne hauen lässt, wird sie später zur stoischen, schweigsamen Rache-Maschine, die nur noch für ihr einziges Ziel lebt. Und diese Wandlung kauft man ihr zu jeder Zeit ab. „Wenn Blicke töten könnten“, denkt man sich so manches Mal, wenn unsere Heldin wieder einmal eine Demütigung einsteckt und ihre einzige Reaktion nur aus einem klirrend-eisigen Funkeln ihrer Killer-Augen besteht.

„Sasori – Scorpion“ erhielt später noch einige Fortsetzungen, welche sicherlich auch irgendwann den Weg in dieses Blog finden werden. Bei zwei weiteren Filmen führte Shunya Ito Regie. Meiko Kaji sollte die Rolle insgesamt noch drei Mal verkörpern.

Das Original sowie die drei Fortsetzungen mit Meiko Kaji in der Hauptrolle sind in einer sehr stylischen Box von Rapid Eye Movie erschienen, die ich an dieser Stelle klar empfehlen kann. Die ersten beiden Teile verfügen über deutschen Ton, Episode 3 und 4 zumindest über deutsche Untertitel.

Für Freunde des gepflegten Asia-Kinos sowie des WiP-Genres ist dieser Streifen meiner bescheidenen Meinung nach ein absolutes Muss!