HANZO THE RAZOR – SWORD OF JUSTICE (OT: Goyôkiba), Japan 1972

Darsteller: Shintarô Katsu (Hanzo Itami), Yukiji Asaoka, Mari Atsumi, Kô Nishimura, Kamatari Fujiwara

Regie: Kenji Misumi

Laufzeit: 90 Min.

Schalten wir um nach Japan – ein Land, welches uns stets zu begeistern weiß. Der Film, den der lustige Onkel dieses Mal aus seinem Schrank gezogen hat, ist wieder einmal wie geschaffen für dieses Blog. Samurai-Filme mag schließlich jeder. Und dieser hier hat auch noch einen ganz besonderen Twist.

Worum geht’s?

Hanzo UK-Cover
Hanzo-Box-Set UK

Japan, Edo-Periode.

Gesetzesmann Hanzo ist ein harter Knochen, absolut unbestechlich und immer bereit, sich mit seinen Vorgesetzten anzulegen. Ungerechtigkeit ist ihm ein Gräuel. Deshalb ist er auch sofort am Start, als er eine Verschwörung wittert, die bis in höchste Kreise zu reichen scheint.

Der Mörder Kanbei befindet sich wieder nämlich auf freiem Fuß. Überdies hat sich Hanzos Vorgesetzter die Geliebte des Verbrechers zur Gespielin gemacht. Da stinkt doch was zum Himmel.

Hanzo beginnt knallhart zu ermitteln. Und als er erstmal seinen „langen Arm des Gesetzes“ auspackt, ist niemand mehr sicher …

Ganz schön spannend, gell? Wer es nicht auf Anhieb erraten hat: Mit Hanzos „langem Arm des Gesetzes“ ist sein beachtliches Genital gemeint, welches in diesem Film mehrmals zum Einsatz kommt.

Der Vorspann wird, eher genre-untypisch, von Musik untermalt, die eher zu einem Blaxploitation-Kracher passen würde (Shaft wurde, wie wir uns erinnern, nur ein Jahr zuvor gedreht). Während man solcherart eingestimmt die ersten Minuten des Films genießen will, wird man Zeuge, wie Hanzo seinen riesenhaften Schwengel züchtigt. Dazu bedient er sich verschiedener Methoden. So prügelt er mit einem Stock auf sein bestes Stück ein, verbrüht ihn mit heißem Wasser oder pimpert gar einen Sack mit ungekochtem Reis. Auf diese Weise will sich unser Held richtig stählen. Er ist halt ein knochenharter Kerl, der Hanzo.

Atemloses Staunen befällt den Zuschauer, der sich fragt, ob das gerade wirklich gesehen hat. Etwas später befragt Hanzo dann die erste von mehreren Damen des Films und man wird Zeuge seiner wahrhaft unorthodoxen Verhörtechniken. Jetzt dämmert einem, warum er sich zuvor so gestählt hat.

In einer fürwahr ungewöhnlichen Szene schnürt Hanzo die zu verhörende Dame in ein Netz und lässt sie so verpackt von der Decke baumeln. Anschließend legt er sich entkleidet darunter, um die Unglückliche langsam auf seinen „langen Arm des Gesetzes“ herunterzulassen und ordentlich durchzupropellern. Un-fucking-fassbar!

Umso erstaunlicher, dass die Geschichte völlig straight und bierernst erzählt wird. HANZO THE RAZOR – SWORD OF JUSTICE verfügt über eine tolle Ausstattung, schmissige und nicht gerade unblutige Kampfszenen und ist insgesamt durchaus spannend anzusehen.

Wen wunderts? Hauptdarsteller Shintarô Katsu war einst der erste ZAITOICHI-Darsteller, dem Regisseur Kenji Misumi haben wir unter anderem LONE WOLF AND CUB zu verdanken.

Ich besitze diesen Film in einer UK-Box-Ausgabe, die auch die beiden Fortsetzungen THE SNARE und WHO’S GOT THE GOLD enthält. In Deutschland sind die Streifen von RAPID EYE MOVIES erhältlich.

Raki-o-Meter: Ich kann diesen unglaublichen Streifen, wie auch seine beiden etwas schwächeren Fortsetzungen, nur uneingeschränkt empfehlen. Der Kommissar vergibt fünf von fünf Raki-Pülleken. Zusätzlich empfehle ich, jedes Mal einen Kurzen zu picheln, wenn Hanzo seinen „langen Arm“ auspackt. Dann wird der Abend richtig bunt!

Kommissar Lehmann

Autor: Kommissar Lehmann

Wenn ihr euch bewegt, sehe ich das!

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