Regie: Tom McLoughlin
Drehbuch: Tom McLoughlin
Produktion: Don Behrns
Darsteller: C.J. Graham (Jason Vorhees), Thom Mathews (Tommy Jarvis), Jennifer Cooke (Megan Garris), David Kagen (Sheriff Garris), Kerry Noonan (Paula), Ron Palillo (Horst) u.a.
Spieldauer: 84 vergnügliche Minuten
Inhalt: Aufgepaßt bei der Psycho-Therapie, Gevattern! Wie sonst ist es zu erklären, daß Tommy Jarvis – einigermaßen traumatisiert durch dem Umstand, daß Jason Vorhees seine Familie unartig dezimiert hat (s. ‚Freitag der 13., Teile 4 und 5‘) – auf die hirnverblödete Idee kommt seiner Kerbe in der Murmel nur dadurch wieder Herr zu werden, indem er nächtens Jasons Grab öffnet, um sich von der endgültigen Verbleichung unseres allerliebsten nervösen Töters zu überzeugen. Dumm wie Brot (wie Tommy nun mal ist) bringt er zur Grabschändung auch gleich noch Jasons Hockeymaske mit. Armer, armer Tommy.
Vor allem jedoch: armer Horst! Selbiger begleitet Tommy zur Geisterhatz und ist quasi das erste redshirt des Films. Und das geht so: Tommy und Horst buddeln Jason aus, der im Grabe ordentlich vor sich hingammelt – es ist sozusagen ‚zum Würmer melken‘. Beim Anblick von Jasons sterblicher Resterampe packt Tommy derart der Wüterich, daß er sich die nächstbeste Eisenstange greift und den toten Töter damit nach Herzenslust malträtiert – nicht, ohne besagte Eisenstange nach diesem unüberlegtem Tun leichtfertigerweise in Jason stecken zu lassen. Dumm, das. Denn: Just in diesem Augenblicke fährt ein Blitz ins Eisen und setzt Jason derart unter Strom, daß es auch dieses Mal nix wird mit der Rente.
Derart elektrifiziert erhebt sich Jason tatendurstig wie stets und reißt – wo er schon mal da ist – Horst gründlich das Herz heraus; da könnte selbst Prof. Brinkmann nichts mehr richten. Klar, Tommy ist davon nicht gerade berauscht. Flugs greift er zum Benzinkanister, überschüttet den armen Jason mit dem Inhalt und reißt todesmutig ein Streichholz an. Das Problem: Der einsetzende Regen verhindert das Osterfeuer. Nun schnappt sich Jason seine Hockeymaske (ob er erfreut darüber ist wurde freilich nicht überliefert) und Tommy ergreift das Hasenpanier.
Tommy eilt zu den örtlichen Hinterwäldler-Bullen, die ihm jedoch die Mär vom Menschenzerkleinerer mit Super-Power nicht abkaufen – und die Tommy erst einmal einlochen. Nicht faul, macht sich Jason derweil auf den Weg nach Camp Crystal Lake (ketzerischerweise in Camp Forest Green umbenannt), um seiner mörderischen Tätigkeit nachzugehen. Unterwegs schlitzt er ein Pärchen, welches im VW Käfer im Wald liegenbleibt, sowie eine Gruppe von Paintball-Spielern, die ob ihres trötigen Hobbys auch nichts Besseres verdient haben. Gut ist: Einer der Ballermann-Verrückten führt eine Machete (!) mit sich, die Jason – der Leser ahnt es – wohlfeil zu gebrauchen weiß.
In der Knastzelle schmorend hat sich Tommy in the meantime mit des Sheriffs Töchterlein Megan angefreundet – praktischerweise glaubt sie an Tommys reinem Gewissen; der Chronist unterstellt keck ein erotisches Interesse. Sie befreit Tommy und gemeinsam geht’s zum Camp, wo Jason bereits fachmännisch gewütet und sämtliche von Megans Freunden (sowie ihren griesgrämigen Daddy) entleibt hat; die im Camp urlaubenden Kids verschont er jedoch (Formtief?). So kommt es denn zum zünftigen Showdown: Tommy vs. Jason. Tommy – blöd, aber kreativ – hängt Jason einen Felsbrocken um den Hals und schmeißt ihn ins Wasser; Megan, das Teufelsweib, beharkt den so Gebeutelten zudem noch mit der Schiffsschraube – ja-har!, da bleibt keine Planke trocken! Ende gut, alles gut? Nicht doch! Die Schlußeinstellung läßt hoffen: Jason öffnet wieder die Augen. Es gibt also noch Gerechtigkeit auf Erden!
Kommentar: Haben wir gelacht! Niemand, also wirklich niemand in diesem herrlichen Heuler scheint jemals eine Slasher-VHS angeschaut zu haben – okay, mit Ausnahme von Jason, so stoisch gewitzt, wie er zu Werke geht. Der Rest des Personals benimmt sich allerdings derart dämlich, daß man sich fragt: Wo zum Teufel haben die ihren gesunden Menschenverstand vergessen? Andererseits ruhen sämtliche Sympathien ohnehin auf Jason, insofern ist in diesem Film die Ikonographie kommender ‚Freitag‘-Burner vorhergezeichnet. Denn eigentlich freut man sich, wenn der große, böse Mann uns – das zahlende, Popcorn-futternde Publikum – von all den Nervensägen höchst kreativ und wirkungsvoll befreit. Handwerklich sehr solide, ist ‚Jason lebt!‘ mein heimlicher Knüller unter Jasons Ruhmesblättern. Unfaßbar: In den 80ern lief sowas sogar im Kino! Es waren dies bessere, zivilisierte Zeiten…