DER TEUFEL KAM AUS AKASAVA (THE DEVIL CAME FROM AKASAVA), BRD/Spain 1971

Regie: Jess Franco

Fred Williams as Rex Forrester
Soledad Miranda as Agentin Jane
Horst Tappert as Dr. Thorrsen
Ewa Strömberg as Mrs. Thorrsen

DVD-Covertext:
Professor Forrester und sein Assistent finden im Dschungel einen geheimnisvollen Stein, dessen tödliche Elementarkräfte sie zu Beherrschern der Welt machen könnten. Doch der Stein bringt Unglück. Beide Männer verschwinden. Forresters einflußreicher Freund, Lord Kingsley, setzt den Geheimdienst von Scotland Yard auf die Spur. Die Agentin Jane fahndet nach unheimlichen Verbrechen und Anschlägen zwischen Nachtbars, eleganten Hotelzimmern und unwegsamem Dschungel. Mehrere Interessenten scheinen sich für den Stein zu interessieren und einige schrecken auch vor Mord nicht zurück…Soledad MirandaMeine bescheidene Meinung:
Achja, die guten alten Edgar-Wallace-Filme. Man kennt die Dinger ja: „Der Hexer“, „Der Zinker“, „Der Frosch mit der Maske“ usw. Damals gabs schätzungsweise eine Zillion Wallace-Verfilmungen, auch der spanische Meister des Flutsch-Films, Jess Franco, hat bei einem solchen Werk Regie führen dürfen.Mit den bekannteren, eher betulichen Wallace-Filmen hat Francos Streifen allerdings wenig gemeinsam. Man kennt ihn ja, den alten Schelm… 😛
Was der Spanier hier abgeliefert hat, ist nämlich – wie auch kaum anders zu erwarten – schlichtweg der quietschende, grellbunte Wahnsinn. Francos Agenten-Story ist völlig wirr inszeniert, um nicht zu sagen: bescheuert, und wer dem himmelschreienden Plot nach 20 Minuten noch zu folgen vermag, muss ein Genie sein!
Aber man muss „Akasava“ ja auch gar nicht verstehen, um eine Menge Spaß an ihm zu haben. Immerhin ist hier nahezu die komplette Mannschaft aus „Vampyros Lesbos“ und „Sie tötete in Ekstase“ versammelt. Die leckere und auch gerade in diesem Film wirklich wunderhübsche Soledad spielt eine toughe Agentin, macht sich diverse Male nackig und hat, wie auch schon in „Vampyros Lesbos“, einige bezaubernde Nachtclub-Auftritte. Daneben dürfen wir Horst „Derrick“ Tappert bewundern (der ungefähr so gut schauspielert wie mein Wohnzimmertisch) und über allem liegen die wunderschönen Easy-Listening-Klänge der beiden wahnsinnigen Orgelmeister Hübler und Schwab.

Fazit: Wer will noch James Bond, wenn er dafür Agentin Jane haben kann? Ansehen! Dringend! Kult!

BEHIND THE GREEN DOOR (USA 1972)

Regie: The Mitchell Brothers

Darsteller:
Marilyn Chambers: Gloria Saunders
George S. McDonald: Barry Clark
Johnnie Keyes: „the Stud“

DVD-Covertext:
Marilyn Chambers, the All-American Girl who undeniably changed the face of the adult film industry, stars in her classic ground-breaking ingenue role. Brought to the screen by the innovative talents of the Mitchell Brothers, she takes you on a cinematic journey into the sublime… 😛

Story:
Das Schnuckelchen Gloria wird entführt und in einen ominösen, ganz exklusiven Nachtclub verschleppt. Dort muss sie „hinter der grünen Tür“ mit Männlein und Weiblein zahlreiche, interessant aussehende Sexual-Akte vor einem maskierten Publikum vorführen. Schnell entwickelt sich daraus eine ausgelassene Orgie…

Meine bescheidene Meinung:
„Behind the Green Door“ war 1972 ein schöner Skandal und hat, genau wie „Deep Throat“, dazu beigetragen, den gemeinen Porn-Film auch dem Mainstream-Zuschauer bekannt zu machen.
Während „Deep Throat“ jedoch maßlos überschätzt ist, sehr unansehnliche Menschen beim Ficköhn zeigt und hauptsächlich von den Schwertschluck-Künsten seiner Hauptdarstellerin lebt, hat „Green Door“ massig Atmosphäre zu bieten.
Der ominöse Nachtclub kommt sehr dekadent herüber und Marilyn Chambers gibt ihr Bestes. Später sollte sie noch in einigen anderen Porn-Movies mitspielen, aber auch in David Cronenbergs starkem „Rabid – der brüllende Tod“ sollte die Gute noch mitwirken, wo sie eine Blutsaugerin spielt.
Einer der Gründe für den damaligen Riesen-Skandal war natürlich die explizite Sexszene zwischen dem braven Saubergirl Chambers und einem Farbigen. Wenn man sich zurückerinnert, für was einen Aufstand damals der Kuss zwischen Cäptn. Kirk und Uhura nur wenige Jahre zuvor gesorgt hat, ist dies aber nur zu verständlich. Wie seltsam Amerika ist…

Höhepunkt (im wahrsten Sinne des Wortes) ist zweifelsohne eine 7-minütige Ejakulations-Sequenz, die mit schriller Musik unterlegt ist und merkwürdig bunt verfremdet dargestellt wird. Zum einen sehr künstlerisch, zum anderen bestärkt es mich in meiner Meinung, dass die Macher des Films allesamt auf Drogen gewesen sein müssen 🙂 Die glücklichen Schurken… Das muss man gesehen haben, um es zu glauben!!!

Behind the green door

Für heutige Porn-Verhältnisse ist der Film vergleichsweise zahm, was ihm aber nichts von seiner Wirkung nimmt. Wer auf gnadenloses hartes US-Gonzo-Gerammel steht, sollte von diesem Streifen natürlich die Finger lassen, allen anderen sei er ernsthaft ans Herz gelegt. Immerhin handelt es sich um einen durchaus stylischen Vertreter des klassischen Flutsch-Films. Und Spaß macht er auch 😛

Die DVD = Für die DVD wurde der im Kinoformat gedrehte Film auf 4:3-Vollbild heruntergestutzt, worunter natürlich die Bildkomposition leidet. Das Bild selbst ist für einen Porno-Film dieses Alters recht gut, der Ton ebenso. Als Bonus-Features gibt es bei diesem Klassiker dieses Genres „trommelwirbel“ nichts, außer einer Handvoll Trailer. Sehr schade…

Fazit:
5 von 5 Rakis für den Film, 2 von 5 Rakis für die DVD-Umsetzung.