(Über die US-Comic-Serie SWAMP THING)
Ausgabe 2 und 3 der Serie sollten sich abermals als wichtig für den weiteren Verlauf der Serie herausstellen, trat hier doch erstmals eine ganz besondere Familie auf den Plan, welche uns noch einige Jahrzehnte begleiten wird, nämlich die Arcanes. Schauen wir also einmal genauer hin.
Ausgabe 2 – THE MAN WHO WANTED FOREVER:
Brütend beobachtet Swampy den Abtransport der diversen Leichen aus Folge 1. Aber, wie wir uns erinnern, auch das Swamp Thing selbst wird belauert. Kaum ist der Krankenwagen weg, wird es von mißgestalteten Kreaturen, den „Un-Men“ angefallen und außer Gefecht gesetzt.
Kurz darauf beobachtet Matt Cable, wie ein kleines Flugzeug startet. Unter dem Flieger baumelt das besinnungslose Swamp Thing, welches von Cable immer noch für den Mörder der Hollands gehalten wird.
Swampy wird in den Balkan geflogen und dort in einer mysteriösen Burg abgeliefert. Dort stellt sich ihm ein gewisser Anton Arcane vor, ein – wie sich bald herausstellt – ziemlich durchgeknallter Techno-Magier.
Arcane ist steinalt, glaubt das Geheimnis der Unsterblichkeit zu kennen und verspricht Swampy darüber hinaus, ihn in Alec Holland zurückverwandeln zu können. Gleichzeitig ist er auch Schöpfer der Un-Men, die auf seine ersten Experimente zurückgehen.
Natürlich springt Swampy sofort auf das Angebot an und der entsprechende Zauber wird durchgeführt.
Arcanes Geist nimmt den Körper des Swamp Things in Besitz, während Holland seinen alten Körper zurückerhält.
Aber schon kurz darauf belauscht unserer wackerer Held, wie Arcane gegenüber seinen Un-Men große Reden schwingt. Der Zauberer ist völlig größenwahnsinnig und hat nur Böses im Sinn.
Das darf nicht sein! Holland attackiert Arcane. Im folgenden Kampf wird der Körpertausch rückgängig gemacht und Holland wieder zum Swamp Thing. Folgerichtig wird auch Arcane wieder in seinen Greisenkörper versetzt. Als er das Sumpfmonster auf sich zukommen sieht, taumelt der böse Zauberer zurück und stürzt aus dem Fenster. Der Großteil der Un-Men folgt ihm in blinder Loyalität und stürzt sich ebenfalls zu Tode.
Swampy bleibt deprimiert zurück, ohne zu ahnen, dass es ein weiteres Mal beobachtet wird….
Damit kommen wir zu
Ausgabe 3: THE PATCHWORK-MAN!
Als Swampy im morschen Dachgestühl von Arcanes Burgturm einbricht, versucht ein narbiges, ungeschlachtes Gechöpf, welches frappant an die zeitgleich bei Marvel erschienene Inkarnation des „Frankenstein-Monsters“ erinnert, ihm zur Hilfe zu eilen.
Das geht schief. Swampy stürzt in den Fluß unterhalb der Burg und ist erstmal wieder außer Gefecht.
Derweil ist Matt Cable ebenfalls in den Balkan geflogen, dem Swamp Thing dicht auf der Spur. Im Dorf schlägt ihm nur blankes Mißtrauen entgegen. Erst die junge Ärztin Abigail Arcane – Nichte des jüngst verstorbenen Anton Arcane – ihm freundlich gesinnt. Von ihr erfährt er, dass das Flugzeug, dem Cable auf den Fersen ist, ihrem Onkel gehört.
Oben, auf der Burg randaliert derweil das unbekannte Monster in Arcanes Laboratorium herum und löst so eine gewaltige Explosion aus, welche die ganze Burg in die Luft jagt und den darunterliegenden Ort in ein flammendes Inferno stürzt.
Das Monster – der titelgebende Patchwork-Man – überlebt die Explosion natürlich. Wie wir in einer Rückblende erfahren, handelt es sich bei dem Geschöpf um einen gewissen Gregori Arcane, Abigails Vater. Einst trat er bei einem Waldspaziergang auf eine Mine, was ihn fast das Leben gekostet hätte. Sein zerfetzter Körper wurde jedoch von seinem durchgeknallten Bruder Anton notdürftig wieder zusammengeflickt und anschließend eingekerkert. Unnötig zu sagen, dass Abigail nichts vom wahren Schicksal ihres Vaters ahnt. Sie hält ihn für längst tot.
Als der Patchwork-Man durch den Wald stolpert und auf Matt und Abigail trifft, erkennt er seine Tochter sofort. Er schlägt Cable nieder und nimmt die bewusstlose Abigail mit sich.
Während der Dorf-Mob mit Fackeln und Mistgabeln (ganz in klassischer Universal-Manier) gen Burgruine zieht, kommt es dort zur Konfrontation zwischen dem Patchwork-Man und dem wiedererwachten Swampy. Bei dem folgenden Gerangel droht Abigail in die Tiefe zu stürzen, was die beiden Ungeheuer dazu bringt, erstmal Frieden zu schließen, um gemeinsam das Mädchen zu retten. Das gelingt auch, aber der Patchwork-Man stürzt dabei tragischerweise zu Tode.
Swamp Thing übergibt Abigail dem etwas verdutzten Cable, der sich am nächsten Tag mit dem Flugzeug auf den Weg zurück nach Amerika zu machen – nicht ahnend, dass sie Swampy als blinden Passagier an Bord haben…
Vorliegend haben wir zwei ausgesucht fetzige Ausgaben. Abigail „Abby“ Arcane wird der Serie bis zum Schluß erhalten bleiben und auch ihr Onkel bleibt, wie sich noch herausstellen wird, nicht lange tot. In den folgenden Jahren wird er sich nämlich zu dem Antagonisten der Serie entwickeln und unserem Helden auf grandiose Weise das Leben schwermachen. Dazu jedoch später mehr.
Die Un-Men, die Entführung Swampys und speziell der Patchwork-Man erinnerten mich hier übrigens frappant an eine Storyline aus der Marvel-Comic-Serie um das Frankenstein-Monster, die ebenfalls in den frühen 70ern erschien. Der Eindruck verstärkte sich noch, als ich einen Blick in mein „Essential Monster of Frankenstein“-Paperback warf. Tatsächlich scheint sich Marvel hier eine gute Portion Inspiration geholt zu haben. Vielleicht wars aber auch genau umbekehrt oder eben einfach nur Zufall, wer weiß das schon…
Generell bleibt festzuhalten, dass Wein und Wrightson hier höchst lobenswert in Richtung des klassischen Grusels umschwenken, wie er durch die alten Universal-Filme geprägt wurde. Dieser schöne Trend wurde in den nächsten Ausgaben konsequent weiterverfolgt.
Dazu jedoch demnächst mehr… 🙂
Ach wer kennt sie nich die verrückten ehm Magier aufm Balkan. Auch ich muss mich ständig dieser Schurken wehren wenn ich ma da runta fahre. Eigentlich hat nur noch Chris Lee gefehlt um die Geschichte abzurunden.
Na gut, mit Sir Lee kann ich nicht dienen, dafür treffen wir bald auf Werwölfe, Hexen, durchgeknallte Blechmänner, den Batman und Tentakelmonster, das bürgt doch für Qualität 🙂