A GHOST DRESSED IN WEEDS (2): DARK GENESIS

(Über die US-Comic-Serie SWAMP THING)

Machen wir gleich da weiter, wo wir aufgehört haben – nämlich bei den Anfängen des „Swamp Things“. Diese Wurzeln wollen wir im folgenden etwas genauer betrachten, da gerade hier logischerweise die Grundsteine für alles folgende gelegt wurden.
Das erste reguläre Heft der Serie erschien im Oktober 1972. Die Episode trug den schönen Titel „Dark Genesis“.

Direkt zu Anfang sieht der geneigte Leser ein mysteriöses Monster aus dem Dunkel heraus eine tief in den Sümpfen Louisianas gelegene Scheune belagern. „Meine Mörder werden zurückkehren“, brütet es düster vor sich hin, „und ich werde sie erwarten!“

Swamp Thing by Bernie Wrightson, (c) DC Comics

Rückblende:
Der geniale Dr. Alec Holland arbeitet gemeinsam mit seiner Frau Linda an einer „bio-restaurativen“ Formel für die US-Regierung. Mit solch einer Formel könnte man ziemlich tolle Sachen anstellen, denken sich die idealistischen Hollands, zum Beispiel die Wüsten begrünen.

Aber natürlich sind hinter solch einer tollen Sache auch diverse Finsterlinge her. Zwar befindet sich ihr Labor an einem streng geheimen Ort in einem Sumpf in Louisiana und eigentlich werden sie von dem Regierungsagenten Matthew Cable beschützt, aber kaum ist der mal nicht da, tauchen auch schon ein paar ausgesprochen unfreundliche Herren auf, Natürlich weigert sich der wackere Alec, die Formel zu verhökern.

Bei ihrem zweiten Besuch sind die Gangster dann schon wesentlich rüder. Als sich Alec abermals weigert, brät man ihm kurzerhand eins über. Bei seinem Erwachen muß er feststellen, daß man eine Bombe zurückgelassen hat. Ehe er sie entschärfen kann, fliegt ihm sein kostbares Labor auch schon um die Ohren. Hollands brennender Körper stürzt in den nahen Sumpf.

Ein paar Tage später rumpelt es im Moor. Als der jetzt nicht mehr ganz so hübsche Holland dem Schlick entsteigt, ist er zum „Swamp Thing“ geworden. Die bio-restaurative Formel, mit der sein Körper bei der Labor-Explosion in Kontakt gekommen ist, hat ihn für immer verändert und in ein stummes Sumpfmonster verwandelt.

Damit sind wir bei der Eingangsszene der Story angekommen. Hollands Witwe hat die Forschungen mittlerweile wieder aufgenommen, als auch sie Besuch von Conclave erhält.

Swampy hört unvermittelt einen Schuss und eilt zur Scheune. Es kommt jedoch zu spät und findet nur noch Lindas Leiche vor.

Wahnsinnig vor Wut setzt sich Swampy auf die Spur der Verbrecher, um ihnen den Garaus zu machen. Just als es mit ihnen fertig ist, taucht auch endlich Cable auf, der das Geschöpf prompt für den Mörder von Alec und Linda hält. Er schwört, sich auf die Spur des Swamp Things zu setzen, bis er weiß, was sich wirklich abgespielt hat.

Aber noch jemand hat Swampy ins Visier genommen. Mit diesem Jemand werden wir uns in der nächsten Folge beschäftigen, die wir ebenfalls näher unter die Lupe nehmen wollen.

Soweit das erste Heft dieser langlebigen Serie.
Nun kennt der geneigte Leser den Ursprung des allgemein sehr hochgeschätzten „Sumpfdings“. Das Grundthema des Menschen, der auf tragische Weise in ein Monster verwandelt wurde, wird uns noch einige Ausgaben lang verfolgen, bevor ein gewisser Alan Moore der Serie dann einen kompletten Twist gibt. Dazu jedoch später…
Der Storyaufbau der ersten Ausgabe ist jedenfalls klassisch und die Zeichnungen sorgen für zünftige Atmosphäre, das kleine Cliffhanger-Ende macht neugierig auf das nächste Heft. Mit diesem wollen wir uns beizeiten ebenfalls etwas eingehender beschäftigen.
Fazit des Kommissars bisher: Toller Auftakt und immer noch ein Meilenstein.

Erwähnt werden soll zu guter Letzt noch, ein Jahr zuvor – also 1971 – ließen Len Wein und Bernie Wrightson in Nr. 92 der Serie HOUSE OF SECRETS in einer acht-seitigen Story schon einmal ein Sumpfmonster auf die Menschheit los.
Dort erlitt der Wissenschaftler Alex Olson ein ähnliches Schicksal wie in diesem Heft Alec Holland. Wie die HOUSE-OF-SECRETS-Story und das reguläre Swamp Thing zusammenhängen, dazu kommen wir in einer der späteren Folgen dieser spaßigen Artikel-Reihe… 🙂

Kommissar Lehmann

Autor: Kommissar Lehmann

Wenn ihr euch bewegt, sehe ich das!

2 Gedanken zu „A GHOST DRESSED IN WEEDS (2): DARK GENESIS“

  1. Ich bin gespannt wie es weiter geht, befinden wir uns zur Zeit auch in der goldenen Ära der Comics. Außerdem kann nix schlecht sein was aus den Sümpfen Louisianas kommt.

  2. Hachja, die sonnigen 70er halt…. da war vieles besser :o) In der nächsten Folge verlassen wir übrigens Louisiana und begeben uns in Richtung Balkan, wo Swampy ein Angebot bekommt, dass es nich ablehnen kann :o)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert